Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 22. April 2021

Persönliche Stellungnahme

 

Planetarium und Astronomisch - Physikalisches Kabinett sind eine untrennbare Einheit

Vor 30 Jahren war ich mit am Aufbau des Kasseler Planetariums beteiligt. Von Anfang war klar, dass es Teil einer umfassenderen Bildungsorganisation werden muss.
Ein Planetarium ist kein Kino, in das man mal geht und sich nette Filme anschaut. Es ist für sehr viele Jugendliche und Erwachsene oft die einzige Möglichkeit einen, wenn auch künstlichen, Sternenhimmel zu sehen.
Wenn der Weg in das Planetarium aber sogar durch ein astronomisch geprägtes Museum geht, dann ist das nicht nur eine ideale Ergänzung, sondern eine nahezu weltweit einmalige Konstellation.
Wer das zerschlagen will, wer die Entwicklung unseres Weltbildes in das Archiv verbannen will oder herausgelöste Aspekte ohne Kontext in Vitrinen zur Schau stellen möchte, handelt nicht nur unüberlegt und extrem kurzsichtig, der ist bildungs- und wissenschaftsfeindlich.
Ich bin fassungslos. Dieses einmalige Kleinod in der Astronomie, das moderne Planetarium und das Museum, welches in die Entwicklung unseres Weltbildes einführt, muss nicht nur erhalten sondern eher erweitert und gefördert werden, als untrennbare Einheit.
Die Pläne von Herrn Eberle degradieren das Planetarium auf das Niveau eines Freizeitparks und strafen diejenigen, die sich seit Jahrzehnten bemühen, astronomische Bildung zu ermöglichen.

Klaus-Peter Haupt
Vorsitzender Astronomischer Arbeitskreis Kassel (AAK) e.V.
Gründer und Leiter des Schülerforschungszentrums Nordhessen SFN

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