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ALMA beobachtet sterbende Galaxie im frühen Universum
Wann fängt eine Galaxie an zu sterben?
Wenn sie keine neuen Sterne mehr bilden kann...Sterne sind so etwas wie der Stoffwechsel der Galaxie...
Bei einer Durchmusterung mit dem Mikrowellen-Interferometer ALMA in Chile wurden Signale von der Galaxie ID2299 aufgefangen. Die Laufzeit beträgt 9 Milliarden Jahre, d.h. die Galaxie wurde in der Frühphase des Universums beobachtet (Rotverschiebung z = 1,4).
Eindeutig konnte gezeigt werden, dass kaltes Gas aus der Galaxie herausströmt, etwa 25 000 Sonnenmassen im Jahr. Das ist ungefähr die Hälfte der Gasmenge in der Galaxie.
Zusätzlich wurde eine sehr heftige Sternbildung beoabachtet.
Beides zusammen wird dazu führen, dass in wengier als 100 Millionen Jahren die Galaxie keine neuen Sterne mehr bilden kann, also tot ist.
Üblicherweise führt man solche Gasströmungen auf die Aktivität supermassiver Schwarzer Löcher in den Zentren zurück. Hier gibt es aber Indizien, dass die Gasströmung die Folge einer Galaxienverschmelzung ist.
Das Bild zeigt eine künstlerische Darstellung (ESO, Kornmesser).
Die echten wissenschaftlichen Bilder sehen anders aus (HST; ALMA, Buglisis, Daddi):
Das erste Bild zeitgt eine Aufnahme im UV-Bereich durch das Hubble Space Teleskop, die anderen Aufnahmen sind Mikrowellenbilder bei verschiedenen Strahlungen von Kohlenstoff und CO.
Die Arbeit erscheint heute in Nature Astronomy.
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