Vor langerer Zeit habe ich einmal eine Postserie über Entfernungsmessungen geschrieben (Die Himmelsleiter). Nun ist eine besonders dicke Stufe auf dieser Himmelsleiter dazugekommen.
Ein großes internationales Team hat mit dem VLT in Chile in den letzten 20 Jahren 20 Bedeckungsveränderliche in der Großen Magellanschen Wolke (LMC) beobachtet. Sie sind in dem Bild markiert. Die Lichtkurven ermöglichen es, genaue Werte für Masse, Leuchtkraft und Radius zu bestimmen. Kennt man die Leuchtkraft kann man aus der gemessenen Helligkeit direkt auf die Entfernung schließen, ohne Zwischenstufen über andere Messungen.
Dadurch konnte die Entfernung der LMC auf 1% Genauigkeit bestimmt werden.
Das hat nun eine neue Kalibaration der Helligkeiten der Cepheiden ermöglicht. Cepheiden sind pulsierende Einzelsterne, die aus der Periodendauer eine Leuchtkraftbestimmung ermöglichen.
Damit konnte auch die Hubbel-Zahl (Expansionsrate des Kosmos) mit einer Genauigkeit von 1,9% neu bestimmt werden (Riess).
Auch eine weitere Entfernungsmessungsmethode (oberer Spitze des Riesenbereichs im Hertzsprung-Hubble-Diagramm) konnte ebenfalls neu geeicht werden und somit mit einer unabhängigen Methode ebenfalls die Hubblezahl neu bestimmt werden (Freedman, 2020).
Diese Messungen der Hubble-Zahl sind Anlass intensiver Diskussionen geworden. Darüber habe ich im Juni in einem Online-Vortrag berichtet.
aus ESO Messenger 179
LMC über den Kuppeln von La Silla in Chile (eigene Aufnahme) |
Beispiel einer Lichtkurve |
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