Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 25. September 2020

Wenn Sterne und Galaxien rot werden...6. Der Dopplereffekt 2

 Bisherige Posts der Serie:
16.8.: Es ist nicht überall Doppler drin wo Doppler draufsteht...

21.8.: Kosmische Rotverschiebung

25.8.: Das richtige Hubble-Gesetz

31.8.: Gravitationsrotverschiebung

10.9.: Dopplereffekt I


Heute möchte ich zeigen wie man die Dopplerformel für Licht für Geschwindigkeiten v, die sehr viel kleiner als die Lichtgeschwindigkeit c sind, herleiten kann.

Der Vorteil bei Licht ist, dass man nicht zwischen Bewegung der Lichtquelle und des Empfängers unterscheiden muss.

Für v << c gilt:

Während der Periodendauer P einer Lichtwelle entfernen  sich Sender und Empfänger mit der Geschwindigkeit v. Dies entspricht der Strecke v * P. Um genau diese Strecke erscheint die Wellenlänge verlängert. Es gilt also:

Δλ = v * P

Die Periodendauer P ist der Kehrwert der Frequenz f der Welle: P gibt die Dauer einer Schwingung in Sekunden an, f die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde.

Also gilt: Δλ = v/f         (1)

Nun ersetzen wir die Frequenz durch die berühmte Wellengleichung: c = λ * f, wobei c die Lichtgeschwindigkeit und λ die ursprüngliche Wellenlänge (ohne Bewegung) ist. Damit erhalten wir die Formel für f = c/λ.

Das setzen wir in Gleichung (1) ein und erhalten:

 Δλ = v * λ/c

 Das sortieren wir noch um:

    Δλ / λ   = v / c

Für v<<c gilt: Die Wellenlängenänderung Δλ verhält sich zur Wellenlänge λ wie die Relativgeschwindigkeit v zur Lichtgeschwindigkeit c.

Bei einer Annäherung von Lichtquelle und Beobachter erhält man durch eine entsprechende Argumentation die gleiche Formel: 
Δλ ist die Verkrüzung der Wellenlänge. Es kommt zu einer Blauverschiebung.

Nähern sich die Bewegung von Sender und/oder Empfänger der Lichtgeschwindigkeit an, so macht sich noch die Zeitdilation bemerkbar. Es gibt eine zusätzliche Wellenlängenänderung. Das nennt man den relativistischen Dopplereffekt. Bei ihm muss man auch unterscheiden, in welcher Richtung die Bewegung stattfindet.

Darauf soll hier aber nicht eingegangen werden. 

Bevor eine neue Postserie über Anwendungen des Dopplereffektes in der Astronomie beginnt, wird im nächsten Post noch ein sehr schönes Video der ESO zum Thema gezeigt. 

aus "Welt der Physik.de"

 

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