Einsteins Kampf gegen die statistische Naturbeschreibung
Teil 1: Die Ausgangslage
Das letzte Jahrhundert hat zwei große physikalische Theorien hervorgebracht: die Relativitätstheorie RT und die Quantenmechanik QM.
Die Relativitätstheorie RT ist vollständig das Werk Einsteins, die Quantenmechanik hat er mitgegründet und stark beeinflusst. Später hat er dann die Problematik der Interpretation dieser Theorie durch wichtige Gedankenexperimente aufgezeigt. Letztlich geht die Erfindung des Lasers und des Quantencomputers auf Einsteins Ansätze zurück. Und in der Zukunft wird man ihn vielleicht als den Urvater des Beamens feiern...
Eine Zusammenfassung beider Theorien zur relativistischen Quantenmechanik ist wohl Paul Dirac in den 30-er Jahren gelungen. Aber gerade in der philosophischen Interpretation dieser Zusammenfassung bleiben offene Fragen, so dass später Dirac selbst von einem Widerspruch zwischen QM und RT ausging.
Die Quantenmechanik ordnet jedem Mikroobjekt, z.B. einem Elektron, eine Welle zu, die die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Objektes beschreibt.
Auch hier war Einstein Pionier: de Broglie erkannte 1923 die Welleneigenschaft der normalen Materie. Einstein machte Erwin Schrödinger auf diese Arbeit aufmerksam. Schrödinger entwickelte dann zwischen ^1925 und 1927 den gesamten mathematischen Formalismus der QM.
Die Einführung des Quantenbegriffs geht aber auf Planck (100) und Einstein (1905) zurück.
1927 gelang Max Born die erste Deutung des Formalismus durch eine statistische Interpretation. In den Jahren davor ist die erste philosophische Interpretation der QM entstanden: Bohrs Kopenhagener Deutung.
Bohr geht davon aus, dass die Wellenfunktion das zugehörige Mikroobjekt vollständig beschreibt, also unsere maximal mögliche Erkenntnis von dem Objekt darstellt. Die feststellbaren Eigenschaften werden erst durch Messungen existent, erst nach einer Messung besitzt ein Objekt Ort oder Impuls, nie aber beides gleichzeitig.
Die Erkenntnis, dass bestimmte Paare aus Eigenschaften (Ort und Impuls, Energie und Zeit) nicht gleichzeitig genau feststellbar sind, und somit auch nicht existieren, nennt man Unbestimmtheitsrelation UBR.
Nach Born ist die Welle auch nur ein Maß für die Wahrscheinlichkeit bestimmte Eigenschaften zu finden.
Einstein lehnte diese statistische Interpretation ab ("Gott würfelt nicht!"). Für ihn bestimmt die Welt aus wohlbestimmte determinierten Objekten und Eigenschaften, die unabhängig von Messungen und Beobachtern vorliegen
wird fortgesetzt...
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