Es wird
Herbst
Astronomisch beginnt der Herbst, wenn am 23.9. die
Sonne genau über dem Erdäquator steht, aber schon jetzt prägen die
Herbststernbilder den östlichen Abendhimmel.
Nach Sonnenuntergang hat man noch eine gute Chance den
hellen Gasriesen Jupiter tief im Südwesten am Himmel zu sehen. Links davon, im Süden,
strahlt der Mars, nicht ganz so hell wie im Juli, aber immer noch dominierend.
Mit etwas Glück sieht man dann zwischen Mars und Jupiter den Ringplaneten
Saturn.
Über Mars finden wir Atair, den hellsten Stern im
Sternbild Adler und links oberhalb vom Adler steht der Schwan mit dem hellen
Schwanzstern Deneb.
Diese hochstehenden Sternbilder gehören noch zu den
Sommersternbildern. Weil es jetzt immer früher dunkler wird, können wir sie
noch bis in den Winter hinein abends sehen.
Das wohl auffälligste Herbststernbild ist die
Cassiopeia, deren hellste Sterne den Buchstaben „W“ bilden.
Unter der Cassiopeia steigt der Perseus nach oben.
Dieses Sternbild erinnert an ein auf dem Kopf stehendes „Y“.
In einer sehr klaren Nacht, vielleicht vom Stadtrand
aus, auf alle Fälle mit einem Fernglas, erkennt man ein unscheinbares
Sternenwölkchen genau zwischen dem ersten W-Strich der Cassiopeia und dem
oberen Teil des Perseus: Hier liegen zwei offenen Sternhaufen eng beieinander:
h und Chi im Perseus.
Dies sind 7600 Lichtjahre entfernte etwa 70 Lichtjahre
große Ansammlungen einiger hundert Sterne, die gemeinsam vor 6 Millionen Jahren
(Chi, der rechte Haufen) und vor 11 Millionen Jahren (h) entstanden sind,
sozusagen Kinderstuben von Sternen.
Am rechten unteren Ende des Perseus steht Algol, ein
sog. Bedeckungsveränderlicher. Er wechselt alle 2,9 Tage für 10 Stunden seine
Helligkeit, da er aus einem lichtschwächeren Stern besteht, der den helleren
Hauptstern umkreist und manchmal abdunkelt. Am 13.9. ab 22.30 Uhr und am 16.9.
ab 20.00 Uhr kann man sehen wie Algol von Stunde zu Stunde wieder heller wird.
Links unterhalb vom Perseus steht der 43 Lichtjahre entfernte Riesenstern Capella im Fuhrmann.
So sieht der Herbsthimmel in Kassel mit freiem Auge aus (Aufnahme vom August um Mitternacht) |
Von Algol wegführend nach rechts steht die
Sternenkette der Andromeda, die in das große Herbstviereck übergeht, das zum
Sternbild Pegasus gehört.
Über dem mittleren Stern der Andromedasternenkette
sieht man bei sehr dunklem Himmel, auf alle Fälle wieder mit dem Fernglas, einen
Lichtfleck:
Hier steht die Andromedagalaxie M31, ein aus über 300 Milliarden
Sternen bestehendes Sternsystem.
Es ist über 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
Weiter kann
man mit dem freien Auge nicht sehen.
Planeten im September:
Merkur: ist nur am
Monatsanfang am Morgenhimmel zu sehen
Venus: bis Monatsmitte
unmittelbar nach Sonnenuntergang tief im
Südwesten
Mars: steht abends im
Süden, hellstes Objekt am Himmel
Saturn: dicht am Horizont, rechts von Mars
Jupiter: verschwindet schnell
am Südwesthorizont
Sternkarte:
Sternkarte Mitte September, gegen
21.00 Uhr (credit: Bernd Holstein, AAK)
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