Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Mittwoch, 27. März 2019

Sturmumtoster Exoplanet untersucht



Mit dem Instrument GRAVITY am VLT in Chile kann man das Licht aller vier großen Teleskope zu einem Teleskop kombinieren und mit höchster Auflösung auch Spektren erzeugen.
Damit wurde das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis untersucht, u.a. eine Gaswolke entdeckt, die mit 30% der Lichtgeschwindigkeit dicht am Ereignishorizont vorbeizog (siehe frühere Posts).

Nun ist es erstmals gelungen, einen Exoplaneten mit diesem neuen Gerät zu beobachten. Heute um 12.00 Uhr werden die Ergebnisse frei gegeben:

Der Planet HR8799e kreist eng um den Hauptreihenstern HR8799, der 129 Lichtjahre von uns entfernt steht.
Planet und Stern können deutlich getrennt untersucht werden.
Der Planet ist ein sog. Super-Jupiter, nur 30 Millionen Jahre alt. Die Resthitze seiner Entstehung und ein starker Treibhauseffekt heizen ihn auf 1000°C auf.

Die Untersuchung der Spektren ergibt, dass es mehr Kohlenmonoxid als Methan gibt. Ungewöhnlich, denn in der wasserstoffreichen Umgebung sollte sich alles CO in Methan umwandeln.
Dies wird anscheinend durch starke senkrecht aufsteigende Winde verhindert.
Außerdem hat man Wolken aus Eisen- und Silikatstaub gefunden, die von den Winden verwirbelt werden.

Das Bild zeigt eine künstlerische Vorstellung vom Exoplaneten.

credit: ESO



Lichtlaufweg des VLT-I, credit: ESO

Prinzip des Zusammenschaltens, credit: ESO

GRAVITY, credit: ERSO/GRAVITY
VLT (Bild KPH)
Video oben: Zusammenfassung der Veröffentlichung (credit: ESO)
Video unten: Zeitrafferaufnahme der Planetenbewegung (credit: J.Wang et al.)


Im Interferometertunnel: Hier laufen die Lichtstrahlen von den vier Teleskopen zusammen(Bild KPH)

Durch verschiebbare Wagen und Spiegel werden die unterschiedlichen Laufstrecken von den einzelnen Teleskopen ausgeglichen: Delay Line (Bild KPH)


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