Sternenhimmel
im Wandel
Auch am abendlichen Sternenhimmel vollzieht sich im
März der Wechsel der Jahreszeiten:
Noch sieht man nach Sonnenuntergang den hellen Winterstern Sirius im Süden, rechts von
ihm, also westlich, prägen die anderen Wintersternbilder den Anblick des
Himmels: das Sternbild Orion mit dem Schulterstern Beteigeuze, dem rechten Fußstern
Rigel und den markanten drei Gürtelsternen dazwischen. Westlich davon steht der
rötlich leuchtende Aldebaran im Stier. Oberhalb vom Stier steht das Fünfeck des
Fuhrmanns mit dem hellen Stern Capella.
Der Osthimmel aber wird nun abends von den Frühlingssternbildern geprägt:
Beginnen wir unsere Reise unter dem Frühlingshimmel
mit dem Sternbild Großer Wagen, das jetzt am Frühlingsanfang hoch im Osten
steht. Es fällt durch den charakteristischen Wagenkasten auf, an den die
Deichsel, ein flaches Sternendreieck, anschließt. Der Große Wagen ist
eigentlich nur ein Teil des Sternbildes Großer Bär, das aber wegen der
lichtschwachen Sterne nicht so auffällig ist.
Mit Hilfe des Wagenkastens kann man die
Nordrichtung und damit den Polarstern finden:
Dazu verlängert man die Verbindungslinie der
hinteren beiden Kastensterne etwa um das Fünffache nach oben, dann trifft man
auf den am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens stehenden Polarstern. Unter ihm
ist dann der Nordpunkt des Horizontes.
Verlängert
man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne des Großen
Wagens dagegen nach unten, so zeigt sie auf den 78 Lichtjahre entfernten
hellsten Stern im Sternbild Löwe, den Regulus.
Zwei weitere Frühlingssternbilder findet man mit
Hilfe der Deichsel des Großen Wagens. Sie beschreibt einen Bogen, der zum alten
Riesenstern Arkturus im Sternbild Bootes führt und weiter zur Spica im
Sternbild Jungfrau, die allerdings erst später in der Nacht aufgeht.
Während die Wintersternbilder im Westen zahlreiche helle
Sterne enthalten, sind viele Frühlingssternbilder eher unscheinbar.
Wie kommt diese unterschiedliche Helligkeit der
Sterne zustande?
Es sind zwei Faktoren, die festlegen wie hell uns
ein Stern erscheint: die Leuchtkraft und die Entfernung. Die Leuchtkraft eines
Sternes beschreibt die gesamte Energie, die der Stern aussendet. Sie ist durch
die Sterngröße und seine Temperatur bestimmt. Wieviel wir auf der Erde von
dieser Energie bekommen, hängt davon ab, wie weit der Stern von uns entfernt
ist. Die bei uns ankommende Energiemenge nimmt quadratisch mit der Entfernung
ab. So können uns hell erscheinende Sterne eine geringe Leuchtkraft haben, uns
aber nahe stehen, während weit entfernte leuchtkräftige Sterne uns nur
lichtschwach erscheinen.
Astronomen versuchen aus Eigenschaften eines
Sternes seine eigentliche Leuchtkraft zu ermitteln, damit sie seine Entfernung
zu uns berechnen können. Für große Entfernungen ist dies häufig das einzige
Verfahren zur Entfernungsbestimmung.
Am 15.3. steht der Halbmond im Sternbild Zwillinge
(siehe Sternkarte), er wandert dann in der Nacht vom 18.3. auf 19.3. über dem
Stern Regulus entlang. Am 21.3. steht er dann die ganze Nacht als Vollmond am
Himmel.
Und wollen Sie einmal einen Stern sehen, von dem
man sicher weiß, dass er von einem eigenen Planeten, einem sogenannten
Exoplaneten, umkreist wird?
Über Regulus steht der etwas lichtschwächere Stern
Gamma (Algieba). Es ist ein Vierfach-Sternsystem in einer Entfernung von 126
Lichtjahren. Der Hauptstern dieses Systems ist sonnenähnlich und wird in 429
Tagen von einem Gasplaneten mit neunfacher Jupitermasse in einem Abstand
umkreist, der demjenigen der Erde zu unserer Sonne entspricht.
Sternkarte:
Anblick für 15.3., 20.00 Uhr, Blick nach Osten (B. Holstein)
Planeten im März:
Merkur: Unsichtbar nahe der Sonne
Venus: Immer noch als
Morgenstern in der Morgendämmerung dicht am SO Horizont
Mars: Abendhimmel, Ende März nahe Plejaden
Jupiter: Geht nach Mitternacht im SO auf
Saturn: Geht einige Stunden vor Sonnenaufgang im SO auf
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