Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 31. März 2019

ISS über Kassel

Pünktlich um 21.07 Uhr tauchte die ISS aus der Dunst des Westhimmels auf und zog an den kaum sichtbaren Plejaden vorbei.
Überhaupt war es sehr diesig und mitten in der Stadt selbst Mars kaum zu sehen.

Im Bild sieht man ihn etwas weiter Richtung "Goldenes Tor der Ekliptik", das er in den nächsten Tagen durchschreiten wird.

Wenn die ISS im Westen auftaucht, wird sie eher von hinten von der Sonne bestrahlt und ist deutlich dunkler. Je weiter sie Richtung Osten wandert, desto mehr sehen wir von der direkt beschienen Seite: Die ISS wird immer heller. Fast im Zenit, neben Capella im Fuhrmann, war sie dann wirklich nicht mehr zu übersehen.
Beide Aufnahmen sind 13 Sekunden belichtet. Im Westen läuft die ISS eher auf uns zu, sie legt ein deutlich kleineres Stück am Himmel zurück als in der gleichen Zeit, wenn sie direkt über uns entlang zieht.


ISS überquert heute Abend Kassel

Um 21.03 Uhr taucht die ISS im Westen auf, läuft dann an dne Plejkaden und Capella vorbei über das Zenit (21.06 Uhr) bis zum Eintritt in den Erdschatten  um 21.08 Uhr.

Bericht Tag der Astronomie

Leider war es nicht so voll wie wir erhofft hatten, aber immerhin kamen etwa 130 Personen.


Nach dem ersten Vortrag über Sonnenfinsternisse  von J. Plum erzählte KP Haupt etwas über die eher kulturellen Aspekte der Lichtverschmutzung.
Danach übergab er an Nastja und Aljona Marsor aus Bad Wildungen das mobile Messgerät zur Himmelshelligkeit, mit dem sie in Kassel und Bad Wildungen ihr Forschungsprojekt zur Lichtverschmutzung durchführen werden.



Anschließend sprachen Frau Dr. Janusch (Stadtverordnete) und Frau Müller (Vizepräsidentin des Landtages) ein Grußwort.
Dabei zeigte sich, dass in der Stadt Kassel eine hohe Sensibilität zum Thema Lichtverschmutzung vorliegt, nur gibt es noch keine Messwerte dazu. Das wird das SFN jetzt aber ermöglichen.
Frau Müller kam gerade aus Fulda, das eine "Sternenstadt" geworden ist. Dort wurden einfache Maßnahmen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung erfolgreich durchgeführt.
Sie regte an, ein solches Vorhaben auch für die Stadt Kassel anzugehen.
Anschließend besichtigten  unsere beiden Gäste zusammen mit den Besucher/innen die Labore des SFN.


M. Woskowskis Workshop zur Astrofotografie war gut besucht..


Es folgten noch drei Vorträge (Meteorströme von J.Plum, Untersuchung des Mondlichtes von I.Eilmes und über Raumkrümmung von KP Haupt) bevor die Wolkenlücken für die Beobachtung genutzt wurden.


Gegen Ende des Abends (gegen Mitternacht) fotografierte M. Woskowski dann den Kugelsternhaufen M13 im Herkules. Er hat 20 Sekunden Bilder zu ingesamt 5 Minuten Belichtung überlagert.


Earth Hour ohne Wirkung


Gestern Abend wurden einige Beleuchtungen in Kassel zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr abgeschaltet. Die Wirkung war nicht zu erkennen, weder auf unserem neuen Himmelshelligkeitsmessgerät noch durch visuelles Beobachten...

Im Gegenteil: Beim Neueinschalten schien es eher etwas dunkler zu sein (da wohl jetzt mehr Geschäfte in der Innenstadt geshclossne waren??).
Die beiden Aufnahmen sind mit gleichen Belichtungsdaten gemacht....

21.22 Uhr

21.37 Uhr




Samstag, 30. März 2019

Neues im Blog

Rechts sind drei neue Gadgets:

- Suchfunktion: Gibt man einen Suchbegriff ein, werden alle Posts angezeigt, die diesen Begriff enthalten.

- Himmelshelligkeit über dem SFN: Die aktuellen Messwerte werden in einer Kurve gezeigt (tagsüber nur ein fester Wert). Klickt man das Bild an, erscheint eine Seite mit Erläuterungen.

- Mein Profil: Da es google+ nicht mehr gibt, habe ich mein Profil in Blogger übertragen.

Laser Show am Himmel

Heute Abend wird um 22.00 Uhr am Ende des "Tages der Astronomie" mit einem Laser der Sternenhimmel erklärt.

Hier leuchtet der Sternwartenlaser auf den Planeten Mars, der zwischen Plejaden und Hyaden zu sehen ist.
Freitag, 20.19 Uhr
Tag der Astronomie am 30.3.2019:

Öffnung der Sternwarte auf dem SFN von 15.00 Uhr bis 23.00 Uhr
(bei Bewölkung nur bis 21.00 Uhr)

Workshop für angehende Astrofotografen:

Die Nachbearbeitung astronomische Fotografien
Mark Woskowski
17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Wie kann man durch Dark- und Flatframes die Qualität der Bilder verbessern und sie damit auch geeigneter für Photometrie machen?

Vorträge:

15.15 - 15.45 Uhr: Sonnenfinsternisse im nächsten Jahrzehnt
Referent: Jonas Plum

16.00 - 16.45 Uhr: Lichtverschmutzung als kulturelles Problem
Referent: KP Haupt
Einweihung der ersten Lichtverschmutzungsmessstation Nordhessens
Grußworte: Dr. Cornelia Janusch,
Beisitzerin des Fraktionsvorstandes der SPD Fraktion Kassel und Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie
Karin Müller, MdL, Vizepräsidentin des Landtags, Sprecherin für Verkehr der Grünen Landtagsfraktion
Vorstellung des neuen Forscherteams zur Lichtverschmutzung: Nastja und Aljona Marsor aus Bad Wildungen

17.15 -18.00 Uhr: Wie kann man mit dem Mondlicht die Erdatmosphäre erforschen?
Referent: Ilian Eilmes

18.15 - 18.45 Uhr: Meteorströme im nächsten Jahr
Referent: Jonas Plum

19.00 - 20.00 Uhr: Was ist gekrümmter Raum?
Referent: KP Haupt

Führungen durch die Labore des SFN: 17.00 bis 17.30 Uhr und 21.00 -21.30 Uhr
(KP Haupt)

Sternbilderkunde (mit Laser): 22.00 Uhr

Unser Himmelslichtmessung geht bald online

Erklärung unseres Messgerätes für Himmelslicht:


Messgerät

Auf der waagerechten Achse ist die Uhrzeit der Messung aufgetragen. Der Messwert wird stündlich aktualisiert.
Rechts wird die Mondhöhe angezeigt (falls der Mond zu sehen ist). Der Mond, vor allem bei Vollmond, trägt erheblich zur Aufhellung des Himmels bei.
Auf der linken Skala ist die Grenzgröße in Magnituden aufgetragen. 3,8 bedeutet, dass man noch Sterne mit der Helligkeit 3,8 Magnituden erkennen kann. Je größer diese Zahl ist, desto dunkler ist der Himmel.
Das freie Auge kann bei absolutem dunklem Himmel (Hochgebirge) Sterne bis zu 6 magnituden erkennen.
Ein Stern, der 5 magnituden heller ist, also 1 magnitude hat, strahlt 100- mal so viel Licht in unser Auge!

5 magnituden Unterschied bedeutet ein Faktor 100 in der Intensität.

(Für Fachleute: magnitude 1 - magnitude 2 = - 2,5 * log(Intensität1/Intensität2)

Das Logarithmieren entsteht durch die Umsetzung der Lichtintensität in einen Helligkeitseindruck (Magnitude) durch unseren Körper. Unser Körper logarithmiert die Reize zu Empfindungen  (d.h. er stellt nur die Hochzahlen (die Logarithmen) dar). In der Akustik erhält man so Lautstärkeangaben in Phon oder dB.)

Am besten macht man sich diese Zahlenskala an Beispielen klar:

Sonne - 26 mag
Vollmond - 13 mag
Venus bis zu - 4,7 mag
Sirius - 1,5 mag
Beteigeuze +0,5 mag
Polarstern + 2 mag
Sterne des Großen Wagens zwischen 2 und 3 mag
Uranus 5,9 mag
Pluto 14 mag
Das HubbleSpaceTeleskop erfasst Sterne bis zu 31 mag.

Die aktuellen stündlichen Werte kann man auf der Homepage des SFN www.sfn-kassel.de ablesen.
Im Blog werden wir sie hoffentlich an der rechten Seitenleiste darstellen können (ab Sonntag).

Mond im Morgennebel

In der fortgeschrittenen Morgendämmerung stand gegen 5.57 Uhr der zu 30% beleuchtete Mond im SO.
Ein eher ungewohnter Anblick: Kopernikus steht an der Schattengrenze, dort ist die Sonne am Untergehen, beleuchtet gerade noch die rechte Kraterwand.
Besonders auffällig ist der Krater Grimaldi am linken Mondrand:
Er hat einen Durchmesser von 200 km und ist mit besonders dunkler Lava gefüllt: die dunkelste Stelle auf der Vorderseite des Mondes.
Der Krater Aristarchus dagegen ist die hellste Stelle, dies kommt aber besonders bei Vollmond zum Tragen.

Zur Orientierung:

Die linke Seite des Mondes steht östlich am Himmel, die rechte westlich.
Bezogen auf den Mond aber benennt man die Himmelsrichtungen anders:

Oben ist Norden unten Süden, dann ist die linke Hälfte die Westhälfte des Mondes, die rechte die Osthälfte.

Also: Auf der östlichen Seite des Mondes ist Westen......


Freitag, 29. März 2019

Mars am Goldenen Tor und ISS über dem SFN

Heute begann die Zeit der klaren Nächte. Unser neues Messgerät hat eine Grenzgröße von 4,7 mag gezeigt, d.h. Sterne dieser Helligkeit konnte man noch mit freiem Auge über dem SFN erkennne.

Mehr darüber am Tag der Astronomie...

Um 20.11 Uhr flog die ISS über Kassel hinweg, für ein paar Sekunden konnten wir die Lichtspur über der Sternwarte auf dem SFN fotografieren.



Mars stand recht dicht bei den Plejaden (Ansammlung junger Sterne), er wird morgen durch das "Goldene Tor der Eklitpik" zwischen den Sternhaufen Hyaden und Plejaden wandern (Bild 20.18 Uhr).


 Überblick über die Marsbewegung in den nächsten Tagen:

Bild: Mark Woskowski




Tag der Astronomie in der lokalen Presse

HNA, 29.3., Anklicken zum Vergrößern

EXTRA TIPP, 27.3.

Ein kleines unscheinbares Kästchen...

steht jetzt auf dem Dach des SFN: Unsere Lichtmessstation.

Unter einem Radius von etwa 20° rund um das Zenit registriert es die Himmelshelligkeit. Wir erhalten die Messdaten einmal als Flächenhelligkeit (Magnituden pro Quadratbogensekunde) und als visuelle Grenzgröße (Magnitude bis zu der man Sterne mit freiem Auge sehen kann).

Nur noch wenige Tage, dann gehen wir mit den laufenden Werten online....

Start ist am Tag der Astronomie, am Sa, 30.3.:

Ab 15.00 Uhr gibt es Führungen, Vorträge und Workshops. Das ausführliche Programm steht im Post vom Do, 21.3.
Hier der Programmpunkt zur Lichtverschmutzung:

 16.00 - 16.45 Uhr: Lichtverschmutzung als kulturelles Problem
                                Referent: KP Haupt
                                Einweihung der ersten Lichtverschmutzungsmessstation Nordhessens
                                Grußworte: 
Dr. Cornelia Janusch,
  Beisitzerin des Fraktionsvorstandes der SPD Fraktion Kassel und Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie
  Karin Müller, MdL, Vizepräsidentin des Landtags, Sprecherin für Verkehr der Grünen    Landtagsfraktion
Vorstellung des neuen Forscherteams zur Lichtverschmutzung: Nastja und Aljona Marsor aus Bad Wildungen



Donnerstag, 28. März 2019

Mit gequetschtem Licht in neue Messkampagne

Am 1.4. startet eine lange neue Messkampagne der Gravitationswellendetektoren mit einer deutlich erhöhten Empfindlichkeit.
Im Institut für Gravitationswellenphysik in Hannover ist ein Verfahren verbessert worden, mit dem man die Phase der Lichtwellen besser messen kann. Man nennt das "squeezing", Quetschen von Licht.
Darunter kann man sich sehr stark vereinfacht das Verformen der Photonen vorstellen, die in einer Richtung schmaler und damit besser messbar sind (In der App gibt es vom Januar 18 einen Artikel zum Institut in Hannover mit vielen Bildern).

Damit können jetzt die Verschmelzungen von Neutronensternen bis zu einer Entfernung von einer halben Milliarden Lichtjahren nachgewiesen werden.

Bisher wurden 10 Verschmelzungen von Schwarzen Löchern und eine Verschmelzung von Neutronensternen beobachtet. (In der App sind dazu viele News-Meldungen).

Die Neutronensternverschmelzung konnte auch in allen Strahlungsbereichen vermessen werden und hat uns viele Informationen gegeben.

In der Darstellung erkennt man, dass die Gravitationswellendetektoren vor allem recht massereiche Schwarze Löcher gefunden haben (blau), deutlich massereicher als diejenigen, die man z.B. über Röntgenstrahlung beobachtet (lila).

Im nächsten Jahr werden wir viel von den Messungen der verbesserten Gravitationswellendetektoren hören.

Begriffserklärung: 

Gravitationswellen sind mit Lichtgeschwindigkeit sich ausbreitende Verzerrungen von Raum und Zeit, die bei der Beschleunigung großer Massen entstehen.
Wer mehr darüber erfahren möchte, kann zu meinem Vortrag über Raumkrümmung beim Tag der Astronmomie kommen (30.3., 19.00 Uhr)

Gravitationswellensignal

Lichtblitz beim Vershcmelzen von Neutronensternen

Produktion schwerer Elemente bei der Verschmelzung

Mittwoch, 27. März 2019

Sturmumtoster Exoplanet untersucht



Mit dem Instrument GRAVITY am VLT in Chile kann man das Licht aller vier großen Teleskope zu einem Teleskop kombinieren und mit höchster Auflösung auch Spektren erzeugen.
Damit wurde das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis untersucht, u.a. eine Gaswolke entdeckt, die mit 30% der Lichtgeschwindigkeit dicht am Ereignishorizont vorbeizog (siehe frühere Posts).

Nun ist es erstmals gelungen, einen Exoplaneten mit diesem neuen Gerät zu beobachten. Heute um 12.00 Uhr werden die Ergebnisse frei gegeben:

Der Planet HR8799e kreist eng um den Hauptreihenstern HR8799, der 129 Lichtjahre von uns entfernt steht.
Planet und Stern können deutlich getrennt untersucht werden.
Der Planet ist ein sog. Super-Jupiter, nur 30 Millionen Jahre alt. Die Resthitze seiner Entstehung und ein starker Treibhauseffekt heizen ihn auf 1000°C auf.

Die Untersuchung der Spektren ergibt, dass es mehr Kohlenmonoxid als Methan gibt. Ungewöhnlich, denn in der wasserstoffreichen Umgebung sollte sich alles CO in Methan umwandeln.
Dies wird anscheinend durch starke senkrecht aufsteigende Winde verhindert.
Außerdem hat man Wolken aus Eisen- und Silikatstaub gefunden, die von den Winden verwirbelt werden.

Das Bild zeigt eine künstlerische Vorstellung vom Exoplaneten.

credit: ESO



Lichtlaufweg des VLT-I, credit: ESO

Prinzip des Zusammenschaltens, credit: ESO

GRAVITY, credit: ERSO/GRAVITY
VLT (Bild KPH)
Video oben: Zusammenfassung der Veröffentlichung (credit: ESO)
Video unten: Zeitrafferaufnahme der Planetenbewegung (credit: J.Wang et al.)


Im Interferometertunnel: Hier laufen die Lichtstrahlen von den vier Teleskopen zusammen(Bild KPH)

Durch verschiebbare Wagen und Spiegel werden die unterschiedlichen Laufstrecken von den einzelnen Teleskopen ausgeglichen: Delay Line (Bild KPH)


Dienstag, 26. März 2019

Heute Film über Neutrinolabor

Der Film "SNOLAB: Das tiefste und reinste Labor der Erde" zeigt die Arbeit in 2100 m Tiefe in kanadischen Sudbury zur Neutriniphysik und der Suche nach Dunkler Materie.
Er läuft heute um 21.25 Uhr  im Offenen Kanal Kassel (Wiederholung nachts um1.25 Uhr und am Mittwoch um13.25 Uhr sowie um 17.25 Uhr, außerdem am Samstag und Sonntag gegen Abend).






Aktuelle Bilder vom Mars: Auf dem Mars da wird gehämmert

Der "Maulwurf" der Sonde Mars INSight (siehe frühere Posts) ist nun  auf etwa 30 cm Tiefe gekommen und dort an einem harten Gestein stehen geblieben.

Am Montag wurde der Hammermechanismus ausgelöst:
Der Motor (blau im Bild) zieht den Hammer (violett) zurück und spannt eine Feder bis der Hammerschlag ausgelöst wird. Durch weitere Federn folgen zwei schwächere Schläge.

Die Daten sollen am Mittwoch ausgewertet werden.

Das erste Bild (22.3.)zeigt rechts das Seismometer und links den Bohrstand. Das zweite Bild (19.3.) zeigt die krümmelige Sandoberfläche des Mars.

Alle Bilder: NASA/DLR


credit: DLR


Montag, 25. März 2019

Mars wandert durch das Goldene Tor der Ekliptik

Mark Woskowski hat vor einigen Wochen das Goldene Tor der Ekliptik fotografiert: Es wird links vom Sternhaufen der Hyaden neben Aldebaran und rechts vom Sternhaufen der Plejaden gebildet.

Mars läuft jetzt auf die beiden Sternhaufen zu und durchquert in den nächsten 10 Tagen das Goldene Tor. Das gibt nicht nur schöne Fotos, sondern man kann auch sehr gut von Abend zu Abend die Bewegung des Mars verfolgen.

Zur Zeit findet man Mars  nach Dämmerungsende im Westen unterhalb der Plejaden. Bis nach 22 Uhr kann man Mars und die beiden Sternhaufen gut am Abendhimmel (ungestört vom später aufgehenden Mond) beobachten.


Sonntag, 24. März 2019

Wenigstens die ISS war pünktlich....

Vom Iridium-Flare war nichts zu sehen...die Berechnungen werden immer unzuverlässlicher...Ich habe 1,5 Minuten länger gewartet als der berechnete Zeitpunkt angegeben war.

Dann musste ich aber umschwenken nach Süden zur ISS, die gerade unterhalb vom Sirius stand. Ich erwischte sie kurze Zeit später (19.35 Uhr) ....


Iridium Flare und ISS heute Abend

Flare:

Um 19.31 Uhr taucht unterhalb des Polarsternes ein immer heller werdender, Richtung Nordhorizont fliegender,  Satellit auf, der dann auf der Höhe des Kastens vom kleinen Wagen für Sekunden extrem hell wird (heller als Venus).

Hier lenkt eine Antenne das Sonnenlicht über Kassel.
Bei der letzten Ankündigung (siehe Post vom 19.3.) sah man nur ein extrem kurzes Aufblitzen deutlich vor und deutlich nach der Ankündigung. Die Iridium-Satelliten sind abgeschaltet, werden nicht mehr kontrolliert und können torkeln.

Mal sehen was heute Abend passiert...

Bild: Screenshot von Stellarium

ISS:

Unmittelbar nach dem möglichen Iridium-Flare zieht die ISS von SW kommend unterhalb vom Sirius über den Himmel (19.32 Uhr auftauchend). Sie tritt um 19.37 Uhr dann im Osten in den Erdschatten ein.

Um 21.08 Uhr sieht man sie dann beim nächsten Überflug tief im Westen, bevor sie um 21.10 Uhr in den Erdschatten eintaucht.


Samstag, 23. März 2019

Sonnenuntergang im Meer der Gefahren

Vollmond ist vorbei und wir haben abnehmenden Mond. Gestern Abend stand das Mare Crisium an der Schattengrenze und bot einen eher ungewöhnlichen Anblick (Aufnahme um 23.10 Uhr)

Ein ebenso ungewöhnlicher Anblick des Mondes ist im zweiten Bild zu sehen, das Jonas Plum in der Sternwarte auf dem SFN gemacht hat: Mondaufgang durch das Fernglas, mit dem Handy fotografiert.


Aktualisiertes Programm Tag der Astronomie

Öffnung der Sternwarte auf dem SFN von 15.00 Uhr bis 23.00 Uhr
   (bei Bewölkung nur bis 21.00 Uhr)

Workshop für angehende Astrofotografen:
Die Nachbearbeitung astronomische Fotografien
Mark Woskowski
17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Wie kann man durch Dark- und Flatframes die Qualität der Bilder verbessern und sie damit auch geeigneter für Photometrie machen?

Vorträge:

15.15  - 15.45 Uhr: Sonnenfinsternisse im nächsten Jahrzehnt
                                Referent: Jonas Plum

16.00 - 16.45 Uhr: Lichtverschmutzung als kulturelles Problem
                                Referent: KP Haupt
                                Einweihung der ersten Lichtverschmutzungsmessstation Nordhessens
                                Grußworte: Dr. Cornelia Janusch,
                                                  Beisitzerin des Fraktionsvorstandes der SPD Fraktion Kassel und Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Energie
                                                   Karin Müller, MdL, Vizepräsidentin des Landtags, Sprecherin für Verkehr der Grünen Landtagsfraktion
                                Vorstellung des neuen Forscherteams zur Lichtverschmutzung: Nastja und Aljona Marsor aus Bad Wildungen

17.15 -18.00 Uhr:  Wie kann man mit dem Mondlicht die Erdatmosphäre erforschen?
                                 Referent: Ilian Eilmes

18.15 - 18.45 Uhr: Meteorströme im nächsten Jahr
                               Referent: Jonas Plum

19.00  - 20.00 Uhr: Was ist gekrümmter Raum?
                                Referent: KP Haupt   

Führungen durch die Labore des SFN: 17.00  bis 17.30 Uhr und 21.00 -21.30 Uhr
                                                                    (KP Haupt)


Sternbilderkunde (mit Laser): 22.00 Uhr


Freitag, 22. März 2019

Neue Minima vom Teufelsstern

In den nächsten Tagen durchläuft der Bedeckungsveränderliche Algol im Sternbild Perseus wieder zwei gut beobachtbare Minima.

Schon in wenigen Stunden kann man mit freiem Auge die Helligkeitsabnahme erkennen, man vergleiche seine Helligkeit einfach mit den Sternen der Umgebung. Besonders gut geht es natürlich auch mit Fotografien.

Algol besteht aus zwei sich umkreisenden Sternen. Immer wenn der hellere von beiden von uns aus gesehen hinter dem dunkleren Stern steht, fällt die Gesamthelligkeit des Systems ab (und nur die können wir erkennen).

Die Umlaufsdauer liegt bei 2,9 Tagen, die Helligkeit schwankt zwischen 2,1 mag und 3,4 mag.

Der Perseus steht links oberhalb des Himmels-W (Cassiopeia) abends im NW (siehe auch Sternaufnahme mit Vergleichshelligkeiten).

Hier die nächsten Minima:

25.3.: 0.10 Uhr (d.h. am 24.3. ab 20.00 Uhr den Lichtabfall beobachten)

27.3.: 21.00 Uhr (d.h. danach bis nach Mitternacht den Helligkeitsanstieg beobachten)


Donnerstag, 21. März 2019

Abendstimmung

Heute Nacht wird es wieder klar, aber leider stört das helle Mondlicht noch.

Um 18.45 Uhr leuchtete die untergegangene Sonne noch die Wolken im SW an, während im Osten der Erdschatten nach oben stieg. In Kassel ist wegen der  schlechten Sicht der obere Rand des Erdschattens unscharf und auch die darüber liegende rötliche Schicht (Sonnenlicht, das noch durch die Atmosphäre kommt) ist sehr diffus.




Sonne heute: Sonnensturm unterwegs zur Erde

Erst einmal ein Blick mit dem 1200 mm Tele auf die Sonne (heute um 13.00 Uhr).

Dies ist ein mit 1/10000 sec belichtetes Einzelbild eines Videos.
Für das Sonnenfleckenminimum sehr untyptisch ist die große Sonnenfleckengruppe, in der man zwei Zentren und einige Nebenflecken erkennen kann. Sie ist deutlich größer wie unsere Erde.

Sonnenflecken sind Gebiete, in denen starke Magnetfelder aus dem Sonneninneren aufsteigen und die Photosphäre von 6000K auf etwa 4800 K abkühlen. Deshalb erscheinen sie schwarz.
Sie ändern ständig ihr Aussehen und verschwinden innerhalb 1..2 Wochen vollständig.

Man erkennt auf dem Bild auch die Randverdunklung der Sonnenscheibe. In der Scheibenmitte blicken wir auf tiefere, damit heißere Teile der Photosphäre, das Licht vom Rand kommt aus höheren kühleren Bereichen zu uns.

Das Bild zeigt den Sonnenanblick in einem guten Fernglas.

Aber bitte nicht mit einem Fernglas in die Sonne sehen, nur mit speziellen visuellen Filtern vor beiden Objektiven!

Bild KPH


Das Video vom Satelliten SDO (alle Videos: credit SDO) zeigt die Veränderungen der Fleckengruppe in 48 Stunden am 19. und 20.3. Links ist noch ein Fleck zu sehen, der inzwischen verschwunden ist.


Das Magnetfeld über der Gruppe ist gestern instabil geworden, Feldlinien haben sich verbunden und gewaltige Energien freigesetzt: Es entstand ein Flareausbruch, der so heftig war, das Materie aus der Korona Richtung Erde geschleudert wurde.

Dies zeigen die SDO-Videos von gestern, einmal im Wasserstofflicht und einmal im Licht der unteren Korona.



Das Bild des Satelliten STEREO zeigt den koronalen Massenauswurf (CME), der durch das Flare hervorgerufen wurde.

Der CME wird am 23.3. an der Erde ankommen und starke Polarlichterscheinungen hervorrufen.