Abschied von der Sichel –Sonne:
Erst in 3 ½ Jahren sehen wir in Nordhessen wieder eine
Sonnenfinsternis
Für lange Zeit zum letzten Mal
können wir am Dienstag, 25.Oktober von
Nordhessen aus sehen, wie der Neumond sich vor die Sonnenscheibe schiebt
und einen Teil von ihr (fast 23%)
bedeckt.
Um 11.10 Uhr kann man erkennen,
wie der Mond von rechts oben her die
Sonnenscheibe berührt, um 12.10 Uhr ist dann die maximale Bedeckung erreicht
und um 13.11 Uhr verlässt die Mondscheibe am linken Rand die Sonne. Ob die
Bedeckung ausreicht, um links neben der Sonne den Planeten Venus am Tageshimmel
mit freiem Auge erkennen zu können, ist fraglich..
Es muss Neumond sein!
Bei einer Sonnenfinsternis fällt
der Schatten des Mondes auf die Erde. Das kann natürlich nur bei Neumond
passieren. Obwohl alle 29,5 Tage Neumond ist, gibt es nicht jeden Monat eine
Sonnenfinsternis, da die Mondbahn um 5 Grad gegen die Erdbahn geneigt ist.
Deshalb fällt der Mondschatten meist über oder unter die Erde. Nur zweimal im
Jahr steht der Mond bei Neumond auch auf der Höhe der Erdbahn und sein Schatten
kann die Oberfläche unseres Planeten treffen. 2015 ist dies im März und
September der Fall. Dieses halbjährige
Auftreten von Finsternissen gilt aber nur näherungsweise: Wegen der
Anziehungskraft unserer Sonne kippt die
Mondbahn und die sogenannten Knoten, an denen die Mondbahn die Ebene der
Erdbahn durchstößt, bewegen sich dem Mond entgegen. Deshalb finden jedes Jahr
die Finsternisse 3 Wochen früher statt.
Sonnenfinsternisse sind oft auch
von Mondfinsternissen begleitet: Zwei Wochen vor und nach einer
Sonnenfinsternis kann der Vollmond in den Erdschatten eintreten und verfinstert
werden
Sonnenfinsternisse sind häufig,
aber selten zu beobachten
Eine Sonnenfinsternis tritt auf,
wenn der Schatten des Neumondes irgendwo auf die Erde auftrifft. Für eine
Mondfinsternis muss der Vollmond in den schmaleren Erdschatten eintauchen.
Deswegen sind Sonnenfinsternisse um 60% häufiger als Mondfinsternisse. Da aber
der Mondschatten immer nur auf einen schmalen Streifen der Erde fällt und eine
Mondfinsternis von der gesamten Nachthälfte aus zu sehen ist, sieht man
zum Beispiel von Kassel aus eine Sonnenfinsternis viel seltener als eine
Mondfinsternis. Auf die nächste von
Kassel aus sichtbare Verfinsterung der Sonne müssen wir somit 3,5 Jahre warten!
Die Stellungen von Erde, Sonne
und Mond zueinander wiederholen sich alle 18 Jahre und 10 Tage, allerdings
immer mit einer Verspätung von 8 Stunden. Dies führt zu einem Finsterniszyklus,
dem Saros-Zyklus, der schon seit Jahrtausenden bekannt ist.
Bei der Beobachtung einer
Sonnenfinsternis muss man sehr
vorsichtig sein (siehe Kasten), damit die Augen nicht gefährdet werden.
Abendlicher Sternenhimmel
Durch die Drehung der Erde blicken wir abends in eine andere Richtung. Im Osten gehen die Herbststernbilder Andromeda und Pegasus auf. Dicht am Horizont stehen die Gasplaneten Saturn und Jupiter, der besonders hell leuchtet. Später geht Mars im NO auf.
Beobachtungstipps
Auf keinen Fall mit irgendeinem
optischen Gerät in die Sonne oder ihre Nähe sehen. Das kann zu einem
dauerhaften Verlustes des Augenlichtes führen. Der Blick durch ein Fernglas
bedeutet Erblindung! Auch mit freiem
Auge sollte man nur sehr kurz blinzelnd zur Sonne schauen. Notwendig sind
gekreuzte Polarisationsfilter (Fotoausrüstung) oder Sonnenfinsternisbrillen für
längere Beobachtungen oder notfalls rußgeschwärzte Gläser oder Rettungsfolien
für einen kurzen Blick mit freiem Auge.
Angebot
Beobachtung der
Sonnenfinsternis am Di, 25.10.:
-
Ab 10.30 Uhr ist die Sternwarte auf dem SFN,
Parkstr.16, zur Beobachtung der Sonnenfinsternis geöffnet (bis 13.15 Uhr).
-
Beobachtungsmöglichkeiten und Live-Bilder aus anderen Ländern gibt es
ebenfalls ab 10.30 Uhr im FutureSpace in der Wilhelmsstr.2. Dort stehen auch bis
18.00 Uhr betreute Experimentierstationen für Kinder, an denen die Entstehung
einer Sonnenfinsternis nachvollzogen werden kann.
Vorbereitungsvortrag:
Klaus-Peter Haupt hält am Mo, 24.10.
um 17.00 Uhr im FutureSpace, Wilhelmsstr.2, einen Vortrag über Zyklen der
Verfinsterung, bei dem auch auf aktuelle Fragen der Sonnenforschung eingegangen
wird.
Sternkarte:
Blick nach Osten, Mitte Oktober
gegen 20.00 Uhr (Bernd Holstein, AAK).
Die Simulation von Stellarium zeigt den Höhepunkt der Finsternis.
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