Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 24. Oktober 2022

JWST: Proto-Galaxienhaufen entdeckt

 Schon länger ist durch Beobachtungen mit dem HubbleSpaceTeleskop HST und dem Teleskop GeminiNord in Chile bekannt, dass der Quasar SDSS J165202.64+172852.3 (kürzen wir das mit SDSS ab) extrem rot leuchtet, was auf eine große Entfernung hinweist.

In der Tat ist das Licht zu uns 11,5 Milliarden Jahre unterwegs, wir sehen ihn also etwas mehr als 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall.

Dass er trotzdem so hell erscheint, deutet auf eine gewaltige Energiefreisetzung hin.

Quasare sind aktive galaktische Kerne (AGN), in deren Zentren supermassive Schwarze Löcher sitzen, die einfallende Materiewolken in abgestrahlte Energie umsetzen.

Durch die große kosmische Rotverschiebung ist SDSS ein geeigneter Kandidat für die Beobachtung des Spektrometers für langwellige IR-Strahlung im James Webb Space Teleskop JWST. 

Damit konnten Emissionslinien von ionisiertem Sauerstoff mit verschiedenen Rotverschiebungen untersucht werden. Diese abweichenden Rotverschiebung entstehen durch eine Überlagerung von Gasbewegungen zur kosmischen Rotverschiebung.

Dadurch konnte ein Bewegungsprofil in der Umgebung von SDSS hergestellt werden, dessen Auswertung zeigt, dass dieser Quasar von mindestens drei weiteren Galaxien umgeben ist.

Damit scheint ein sich bildender Knoten aus Galaxien im kosmischen Netzwerk sichtbar zu sein, sozusagen ein sich bildender kleiner Galaxienhaufen.

credit: ESA/JWST/NASA/CSA



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