Wünsch Dir was…: Sternschnuppen im August
Für das bloße Auge bietet der Sternenhimmel Anfang
August eigentlich ein grandioses Schauspiel, man kann den stärksten
Sternschnuppenstrom des Jahres beobachten. Die Sternschnuppen scheinen alle aus
einem Punkt (Radiant genannt) in der Nähe des Sternbildes Perseus zu kommen,
deswegen spricht man von den Perseiden.
Sternschnuppen sind die Leuchtspuren von winzigen,
weniger als 1 cm großen, Staubteilchen aus unserem Planetensystem, die in
großer Höhe in der Lufthülle der Erde verglühen. Das Nachleuchten der Luft
sehen wir dann als „Stern“schnuppe.
Pro Tag wächst die Masse der Erde um viele Tonnen, da
ständig ein Staubregen aus dem Kosmos durch die Atmosphäre nach unten fällt.
Die besonders zahlreichen, sehr kleinen Staubkörner (Mikrometeorite) erreichen
ohne Leuchtspur den Erdboden, sie bilden auch einen Teil des Tiefseeschlamms.
Viele der Staubteilchen stammen aus den Kernen von
Kometen, das sind etwa 15 km große Brocken aus Eis und Staub, vereiste
Geröllhaufen, die die Urmaterie unseres Sonnensystems enthalten. In der Nähe
der Sonne verdampft das Eis und reißt dabei auch Staubkörner mit, die sich längs
der Kometenbahn ansammeln und dann alle auf zueinander parallelen Bahnen um unsere
Sonne kreisen. Kreuzt nun die Erde eine solche Kometenbahn, dann fliegen wir
durch die Wolke aus Staubteilchen hindurch und besonders viele Sternschnuppen
können beobachtet werden.
Die Entstehung des Radianten, aus dem heraus die
Sternschnuppen zu fliegen scheinen, kann man sich leicht an einer Autofahrt
durch fallenden Schnee klar machen: auch die Schneeflocken scheinen von vorne
aus einem Punkt heraus zu kommen. Und natürlich sieht man mehr Schneeflocken in
Fahrtrichtung als aus dem Rückfenster.
In Fahrtrichtung der Erde blicken wir nach 1.00 Uhr
nachts, die Anzahl der Sternschnuppen ist dann deutlich größer. Das Maximum der
Aktivitäten wird auch gegen 3.00 Uhr erwartet.
Nur: In dieser Nacht ist Vollmond, sogar ein sog.
Super-Vollmond, der der Erde etwas näher steht, also geringfügig größer und
heller erscheint.
Trotzdem wird man die helleren Sternschnuppen gut
erkennen können.
Die Perseiden sind zwischen dem 9. und 14. August besonders
häufig zu beobachten. Dann durchquert die Erde die Bahn des Kometen
Swift-Tuttles, der die Sonne in 133 Jahren umkreist. In der Nacht vom 12.8. auf
den 13.8. durchqueren wir um 3.00 Uhr den zentralen Bereich des Staubgürtels,
deswegen ist dann das Maximum zu erwarten.
Unsere Sternkarte zeigt den Anblick des Sternenhimmels Richtung Nordosten
gegen 23.30 Uhr am 12. und 13.8. Auffallend ist der absinkende Große Wagen im
Westen und das Sternbild Kassiopeia im Nordosten, das wegen seiner dem
Buchstaben „W“ gleichenden Form sehr auffällig ist. Unterhalb von Cassiopeia
sieht man dann das Sternbild Perseus, aus dem heraus die Sternschnuppen kommen.
Das Sternbild gleicht einem auf dem Kopf stehenden „Y“.
Beobachtungstipps
Bei sternenklarer Nacht sieht man auch
Tage vor und nach dem Maximum immer mal wieder besonders helle Perseiden. Wer
aber mehr sehen will muss folgendes beachten:
Die meisten Sternschnuppen wird man in der Nacht von Fr,
12.8. auf Sa, 13.8.nach 1.00 Uhr sehen. Da sind wir dicht am Maximum, wir blicken in Flugrichtung
der Erde und der Perseus steht halbwegs hoch im Osten. Die Sternschnuppen sieht
man aber aus dieser Richtung kommend überall am Himmel!
Die besten Beobachtungsplätze liegen am Dörnberg, wenn
man von den Parkplätzen Richtung Osten (über Calden hinweg) blicken kann.
Planeten im August
Merkur: unsichtbar, zu dicht an der
Sonne
Venus: ab 4.30 Uhr im NO Morgenstern
Mars: ist nach Mitternacht im Osten zu sehen
Jupiter: geht gegen 23 Uhr im Osten auf
Saturn: abends im SO, hat am 14.8. Opposition zur
Sonne und ist die ganze Nacht zu sehen
Sternkarte für den 12./13.8. 23.30 Uhr, Blick nach NO (B.Holstein, AAK)
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