Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 3. März 2022

Sternenhimmel März 22

 Sternenhimmel im Wandel

 Auch am abendlichen Sternenhimmel vollzieht sich im März der Wechsel der Jahreszeiten:

 Noch sieht man nach Sonnenuntergang den  hellen Winterstern Sirius im Süden, rechts von ihm, also westlich, prägen die anderen Wintersternbilder den Anblick des Himmels: das Sternbild Orion mit dem Schulterstern Beteigeuze, dem rechten Fußstern Rigel und den markanten drei Gürtelsternen dazwischen. Westlich davon steht der rötlich leuchtende Aldebaran im Stier. Oberhalb vom Stier steht das Fünfeck des Fuhrmanns mit dem hellen Stern Capella.

 Der Osthimmel aber wird nun abends  von den Frühlingssternbildern geprägt:

Beginnen wir unsere Reise unter dem Frühlingshimmel mit dem Sternbild Großer Wagen, das jetzt am Frühlingsanfang hoch im Osten steht. Es fällt durch den charakteristischen Wagenkasten auf, an den die Deichsel, ein flaches Sternendreieck, anschließt. Der Große Wagen ist eigentlich nur ein Teil des Sternbildes Großer Bär, das aber wegen der lichtschwachen Sterne nicht so auffällig ist.

Mit Hilfe des Wagenkastens kann man die Nordrichtung und damit den Polarstern finden:

Dazu verlängert man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne etwa um das Fünffache nach oben, dann trifft man auf den am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens stehenden Polarstern. Unter ihm ist dann der Nordpunkt des Horizontes.

Verlängert  man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne des Großen Wagens dagegen nach unten, so zeigt sie auf den 78 Lichtjahre entfernten hellsten Stern im Sternbild Löwe, den Regulus.

Zwei weitere Frühlingssternbilder findet man mit Hilfe der Deichsel des Großen Wagens. Sie  beschreibt einen Bogen, der zum alten Riesenstern Arkturus im Sternbild Bootes führt und weiter zur Spica im Sternbild Jungfrau, die allerdings erst später in der Nacht aufgeht.

 Während die Wintersternbilder im Westen zahlreiche helle Sterne enthalten, sind viele Frühlingssternbilder eher unscheinbar.

Wie kommt diese unterschiedliche Helligkeit der Sterne zustande?

Es sind zwei Faktoren, die festlegen wie hell uns ein Stern erscheint: die Leuchtkraft und die Entfernung. Die Leuchtkraft eines Sternes beschreibt die gesamte Energie, die der Stern aussendet. Sie ist durch die Sterngröße und seine Temperatur bestimmt. Wieviel wir auf der Erde von dieser Energie bekommen, hängt davon ab, wie weit der Stern von uns entfernt ist. Die bei uns ankommende Energiemenge nimmt quadratisch mit der Entfernung ab, d.h. bei doppelter Entfernung bekommen wir nur noch ein Viertel der Energie. So können uns hell erscheinende Sterne eine geringe Leuchtkraft haben, weil sie uns  nahestehen, während weit entfernte leuchtkräftige Sterne uns wegen der großen Entfernung nur lichtschwach erscheinen.

Astronomen versuchen aus Eigenschaften eines Sternes seine eigentliche Leuchtkraft zu ermitteln, damit sie seine Entfernung zu uns berechnen können. Für große Entfernungen ist dies häufig das einzige Verfahren zur Entfernungsbestimmung.

 Am 8.3. durchschreitet die schmale Mondsichel das sog. Goldene Tor der Ekliptik zwischen Aldebaran und den Plejaden im Stier. Am 15.3. steht dann der fast volle Mond oberhalb des Sternes Regulus im Löwen. Neben dem Mond findet man den Stern Algieba. Es ist ein Vierfach-Sternsystem in einer Entfernung von 126 Lichtjahren. Der Hauptstern dieses Systems ist sonnenähnlich und wird in 429 Tagen von einem Gasplaneten mit neunfacher Jupitermasse in einem Abstand umkreist, der demjenigen der Erde zu unserer Sonne entspricht. Das ist ein Stern, von dem wir wissen, dass er ein eigenes Planetensystem hat, und den wir gut mit dem freien Auge erkennen können.

 Wenn ich an den Himmel sehe, erkenne wie klein und unbedeutend unser eigener Planet ist und wie vielfältig vielleicht Lebensformen im Kosmos sind, dann empfinde ich auf Grund des Verhaltens von Putin und seinen Gefolgsleuten nur Wut und Scham.

 Planeten im März:

Merkur: Unsichtbar nahe der Sonne

Venus:  Immer noch als Morgenstern in der Morgendämmerung im SO

Mars: unterhalb der Venus am Morgenhimmel

Jupiter: unbeobachtbar in Sonnennähe

Saturn: taucht am Monatsende wieder in der Morgendämmerung auf

Weitere Infos zum Sternenhimmel im März zu Beginn unseres Freitagsstreams am 4.3., 20.00 Uhr unter www.sfn-kassel.de/live




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