Warum die Tage kürzer werden….
Spätestens nachdem wir die Uhren auf Winterzeit umgestellt haben,
merken wir, wie früh es abends wieder dunkel wird. Die Zeit der kurzen Tage und
langen Nächte ist nun gekommen.
Das ist nicht überall auf der Erde so: Auf der Südhalbkugel werden die
Tage jetzt immer länger und für Orte auf dem Erdäquator ändert sich nichts.
Dort steht die Sonne jeden Tag im Jahr für 12 Stunden über dem Horizont.
An zwei Tagen im Jahr gilt das auch für uns in Kassel: Am 23.9., wenn
Herbstanfang ist, und am 20.3. beim Frühlingsanfang geht die Sonne genau im
Osten auf und nach etwa 12 Stunden genau im Westen unter.
Jetzt, im November, verschieben sich die Auf- und Untergangspunkte der Sonne immer
mehr von Tag zu Tag in Richtung Süden, der Tagesbogen der Sonne wird dadurch
kürzer und somit auch die Tage selbst. Das kann man leicht beobachten, wenn man
sich zum Beispiel den Ort des Sonnenuntergangs am Horizont merkt. Viele
Wohnungen haben ein Südfenster, von dem aus man jetzt im November bei schönem
Wetter den Sonnenuntergang verfolgen kann. Im Sommer muss man dafür spät am Abend aus dem Nordfenster blicken.
Am Tag der Wintersonnenwende (21.12.) kehrt sich der Trend wieder um:
Erst unmerklich und dann immer schneller werden die Tage wieder länger.
Die Jahreszeiten haben aber nichts
mit dem wechselnden Abstand der Erde zur Sonne zu tun. Im Gegenteil: Im kalten
Monat Januar ist die Erde der Sonne am nächsten.
Damit ein Planet Jahreszeiten hat, müssen zwei Bedingungen erfüllt
sein: Zum einen muss seine Drehachse schräg auf der Bahn um die Sonne stehen
(bei der Erde beträgt der Neigungswinkel 23,5 Grad) und sie muss das ganze Jahr
über auf einen Punkt am Himmel zeigen. Dort steht bei der Erde der Polarstern.
Dieser Stern befindet sich im Sternbild „Kleiner Wagen“ am Ende der Deichsel
und er steht fast genau über dem Nordpol der Erde.
Deswegen scheinen sich im Laufe der Nacht alle Sterne um den Polarstern
zu drehen. Das können Sie leicht beobachten, in dem sie alle 15 Minuten einmal
den Sternenhimmel um den Polarstern beobachten.
In unserem Winter befindet sich die Sonne über der Südhalbkugel der
Erde, also am Himmel weit vom Polarstern entfernt. Deswegen sehen wir nur einen
kleinen Ausschnitt ihrer täglichen scheinbaren Bahn am Himmel: Die Tage sind
kurz!
Am 23.9. und 20.3. steht sie genau 90 Grad vom Polarstern entfernt und
wir haben einen 12 Stunden dauernden Tag, es ist Tag- und Nachtgleiche.
Da der Polarstern über dem Nordpol der Erde steht, müssen wir natürlich
nach Norden sehen um ihn am Himmel zu finden. Aber einfacher geht es mit Hilfe
des markanten Sternbildes „Großer Wagen“.
Verbindet man die hinteren beiden Kastensterne des Wagens und
verlängert diese Linie etwa fünfmal, so kommt man am Polarstern an.
Die Sterne des Großen Wagens stehen übrigens so dicht am Polarstern,
dass sie von Kassel aus immer zu sehen sind, sie gehen nie unter! Jetzt im
November haben sie abends den tiefsten Punkt im Norden erreicht.
Vielleicht haben Sie auch einen Standort, von dem man aus bis fast zum Horizont
sehen kann: Der helle rötlich leuchtende Mars geht am frühen Abend im ONO auf.
Nicht alle Menschen mögen die Zeit der Dunkelheit im Winter. Da die
Erde im Januar der Sonne am nächsten steht, läuft sie im Winter besonders
schnell um die Sonne. Deswegen ist das Winterhalbjahr bei uns kürzer als das
Sommerhalbjahr. Sie können es in jedem Kalender nachzählen: 179 Tage dauert für
uns das Winterhalbjahr und 186 Tage des Sommerhalbjahr. Da sollten wir doch
zufrieden sein und uns auf den langen Sommer freuen!
Merkur: Unsichtbar hinter der Sonne
Venus: Unsichtbar hinter der Sonne
Mars: geht abends im Osten auf und ist die ganze Nacht zu sehen
Jupiter: steht abends hell leuchtend im SO und geht nach Mitternacht
unter
Saturn: steht abends tief im Süden und geht noch vor Mitternacht unter
In einer Sternbilderführung werden am ersten Parkplatz auf dem Dörnberg
am Samstag 26.11. um 20.00 Uhr bei
wolkenfreiem Himmel mit einem Laserzeiger der Große Wagen und der Polarstern im
Kleinen Wagen aufgesucht. Bei dieser
Sternbilderkunde lernt man auch die Herbststernbilder kennen.
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