Blicken wir mit Hilfe des Satelliten SDO (Solar Dynamics Observatory) auf die Sonne. SDO fotografiert die Sonne bei 13 verschiedenen Wellenlängen. Jedes Bild untersucht eine bestimmte Schicht in der äußeren Sonnenatmosphäre. Zusätzlich werden Sonnenbeben vermessen und das gesamte solare Magnetfeld überwacht.
Die aktuellen Bilder sind von heute Mittag.
Das erste Bild ist im extremen UV bei einer Wellenlänge von 19,3 nm aufgenommen worden. Damit sieht man sowohl die Korona am Rand der Sonne als auch über der hellen Sonnenscheibe.
Das Licht stammt von 11-fach ionisiertem Eisen bei knapp 1 Millionen Grad.
Auffällig sind zwei besondere Strukturen: ein sogenanntes koronales Loch (schwarz) und oben drüber ein Flareausbruch.
Koronale Löcher sind deutlich verdünnte Regionen der Korona mit niedrigerer Temperatur (deswegen erscheinen sie schwarz). Sie haben offene Magnetfeldstrukturen (siehe Bild aus wikipedia common), die ein Abfließen des Koronaplasmas als Sonnenwind erleichtern.
Da dieses koronale Loch heute fast Richtung Erde steht, wird am 1.12. ein verstärkter Sonnenwind erwartet.
Oberhalb befindet sich ein besonders helles Gebiet: Hier entsteht eine Sonneneruption, verursacht durch das Kurzschließen zweier unterschiedlicher Magnetfelder.
Und in der Tat zeigt das Magnetogramm (Darstellung von Nord- und Südpolregionen durch schwarz und weiß) hier ein Zusammentreffen unterschiedlich gepolter Felder.
Im sichtbaren Licht sieht man hier nur eine unscheinbare Sonnenfleckengruppe (durch Magnetfelder abgekühlte Bereiche der Photosphäre) und auch sonst scheint auf der Sonne gerade wenig los zu sein...ein paar kleine Flecken und einige hellere Fackelgebiete.
credfit: SDO, NASA/wikipedia
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