Der große Auftritt der Gasplaneten im September
Der König der Nacht:
Jupiter
Unübersehbar steht Jupiter zurzeit
als hellstes Objekt abends nach 21 Uhr im Osten unterhalb des Herbstvierecks des Sternbildes
Pegasus. Er ist der größte Planet in unserem Sonnensystem (Durchmesser 143000
km oder 11 Erddurchmesser) und auch mit 318 Erdmassen der massereichste. Auch
mit 63 Monden hält er einen Rekord. Die vier hellsten und größten Monde Io,
Europa, Ganymed und Callisto hat schon Galilei beobachtet, man kann sie sogar
in einem Fernglas erkennen.
In 12 Jahren umkreist Jupiter
unsere Sonne in einem mittleren Abstand von 778 Millionen km.
Der Riesenplanet besteht fast
vollständig aus Gasen (etwa 90% Wasserstoff und knapp 10 % Helium), die mit
zunehmender Tiefe flüssig und wegen des großen inneren Druckes in der Nähe des
aus Eis und Gestein bestehenden Kernes sogar fest werden.
Jupiter steht am 26.9. in Opposition zur Sonne, d.h. er
geht im Osten auf, wenn die Sonne im Westen untergeht. Da er beachtliche Höhen
im Süden erreicht und auch noch (außer dem Mond) das hellste Objekt am
Nachthimmel ist, dominiert er den Anblick des Septemberhimmels.
In der Oppositionszeit steht er
uns am nächsten, das sind aber immerhin noch 591 Millionen km.
Wer ein Fernglas hat, sollte sich
unbedingt den Tanz der vier großen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto um
Jupiter ansehen. Jeden Abend bieten sie einen anderen Anblick. Und vielleicht
gibt es unter der dicken Eiskruste im warmen Ozean des Europa sogar Leben.
Ringplanet Saturn
Deutlich unscheinbarer ist der
Ringplanet Saturn, mit 120 000 km kleiner als Jupiter ist , aber auch aus Gasen besteht. Er erreicht zurzeit keine
großen Höhen am Himmel, steht abends schon im Süden.
Eine einmalige Gelegenheit,
den Gasplaneten Uranus zu finden:
Den Gasplaneten Uranus
(Durchmesser 50 000 km) kann man von der Stadt aus mit freiem Auge nicht mehr
erkennen, man benötigt ein Fernglas. Normalerweise ist er dann nicht leicht zu
finden.
Aber am 14.9. weist uns der
abnehmende Mond den Weg zu Uranus:
Beim Aufgang des Mondes am 14.9. im Osten steht er noch zwei Mondscheibendurchmesser
links vom Mond. Da der Mond aber durch die Erdumkreisung sich am Himmel recht
schnell nach links bewegt, erreicht die Mondsichel mit ihrer hellen Seite um
23.25 Uhr Uranus, der unmittelbar danach hinter dem Mond verschwindet.
Knapp eine Stunde später, um 0.23
Uhr taucht der Gasplanet dann plötzlich hinter
der dunklen Seite des Mondes auf.
Wenn man diese Uranusbedeckung beobachten
möchte, sollte man einfach mit einem Fernglas zu den angegebenen Zeiten den
Mondrand beobachten.
Danach lohnt sich der Blick nach
links: Neben der Mondsichel steht das Siebengestirn, der offene Sternhaufen der
Plejaden. Unterhalb sieht man zwei hellere Objekte: links ist der Wüstenplanet
Mars zu sehen und rechts steht Aldebaran im Stier. Über Aldebaran findet man
den offenen Sternhaufen der Hyaden.
Am 16.9. steht die Mondsichel
direkt unter den Plejaden und am 17.9. direkt oberhalb von Mars.
Aldebaran und Mars leuchten
rötlich:
Bei Mars kommt das von der mit
Eisenoxid überzogenen Wüstenfläche, wodurch vor allem das rote Sonnenlicht
reflektiert wird. Aldebaran ist ein 60 Millionen km großer Überriesnestern, der
sich bei seiner gewaltigen Ausdehnung auf 3600 Grad am Rand abgekühlt hat und
wegen dieser niedrigen Temperatur rötlich leuchtet.
„Staub“sauger des
Planetensystems
Wenn wir Jupiter jetzt abends
hell leuchtend am Himmel sehen, sollten wir daran denken, dass wir ihm auch unsere
Existenz, zumindest aber ein sicheres Leben auf der Erde zu verdanken
haben: Jupiter fegt durch seine
Schwerkraft kleine Planeten, Geröll und
Eisklumpen aus dem inneren Planetensystem und stabilisiert auch den Asteroidengürtel
hinter der Marsbahn. So verhindert er, dass vielleicht alle 100000 Jahre ein großer
Gesteinsbrocken auf die Erde stürzt und
das Leben zerstört.
Bild: Sternkarte 15.9.,
gegen 22.00 Uhr (credit: Bernd Holstein, AAK)
Planeten im September:
Merkur: taucht erstmal in den
letzten Septembertagen am Morgenhimmel auf
Venus: Beendet ihre Zeit als
Morgenstern
Mars: Geht nach Mitternacht im
Osten auf
Jupiter: Prägt den gesamten
Nachthimmel
Saturn: Unscheinbar abends im
Süden
Uranus: wird am 14.9. vom Mond bedeckt
(Fernglas)
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