Eigengeschwindigkeit
Geschwindigkeiten sind
Ortsänderungen pro Zeit. Das gilt immer, sowohl im Ruhesystem als auch für außenstehende
Beobachter. So kommen wir auf die Formel v = ds/dt, wenn ds ein beliebig kurzes
Wegstück ist, das in der Zeit dt zurückgelegt wird.
Alle in der Schule behandelten
Geschwindigkeiten sind die eines außenstehenden Beobachters.
Wir wollen aber wissen:
Beobachten wir von außen, wie
sich das Raumschiff mit der Geschwindigkeit v bewegt, welche
Eigengeschwindigkeit würde dann ein mitfliegender Raumfahrer messen?
Geschicktes Anwenden der LT für
kurze Strecken und Zeiten und dann das Aufsummieren auf messbare Werte
(Integrieren) ergeben für die Eigengeschwindigkeit σ die Formel
Das Verhältnis der
Eigengeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit ist die schon definierte
Rapidität R:
σ/c = R = arctanh (β) = ½ * ln[(1+ β)/(1-
β)].
Sie entspricht in der komplexen
Darstellung dem Neigungswinkel einer Weltlinie.
Die andere Darstellung mit dem
natürlichen Logarithmus sei nur der Vollständigkeit halber angegeben.
Sieht man sich den Verlauf der arctanh – Funktion an, so erkennt man, das aus dem Verhältnis β = v/c von -1
bis +1 durch den arctanh ein von Minus-Unendlich bis zu Plus-Unendlich gehender
Zahlenbereich wird.
Dabei gibt das Vorzeichen nur an, ob v
in Richtung oder gegen die Richtung von c verläuft.
Da in der Welt des Beobachters v/c
immer kleiner als 1 sein muss, kann die Eigengeschwindigkeit für den Raumfahrer
jeden beliebigen Wert annehmen, also letztlich auch unendlich groß werden (v=c).
Das wird uns bald noch ausführlich beschäftigen.
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