Photonen als Raumschiffe
Nehmen wir unsere Formel für die
Eigengeschwindigkeit:
und lösen sie nach β = v/c auf:
β = tanh (σ/c).
Damit erhalten wir:
v = c* tanh (σ/c).
Schauen wir uns in der Abbildung den
Verlauf von tanh an (grüne Kurve), so erkennen wir:
Wenn v = c ist, ergibt der tanh(σ/c) =
1 und damit muss σ/c unendlich groß sein, also die Eigengeschwindigkeit
unendlich sein.
Der unser Photonenraumschiff sehende
äußere Beobachter erkennt die Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit,
der Raumfahrer im Photonenraumschiff bestimmt eine unendlich große
Eigengeschwindigkeit.
Umgekehrt betrachtet: Da es keine
Eigengeschwindigkeiten geben kann, die größer als Unendlich sind, ist für uns
die Lichtgeschwindigkeit eine Grenzgeschwindigkeit.
Pragmatisch: Nichts kann schneller
sein wie Licht, da nichts schneller als unendlich sein kann….
Man beachte, dass diese Aussage nicht
innerhalb eines einzigen Bezugssystems gilt!
Was bedeutet das jetzt für unser
Photonenraumschiff?
Da die Eigengeschwindigkeit unendlich
ist, muss jede Eigendistanz 0 sein, das Universum ist also für unser Photonenraumschiff
punktförmig. Auch die Eigenzeit ist 0.
So „erlebt“ ein Photon
das Universum: .
Trotzdem existiert das
Photonenraumschiff: Es gibt Energie, Impuls, Drehimpuls und Information in der
Eigenzeit 0 an jeden Punkt des Universums ab.
Für uns dauert dieser Vorgang dt = dτ
/ sqr(1-v²/c²)
unendlich lang.
Das fasst Walter als
eine Art innere Kausalität auf: Das Photon „verbindet“ in seiner Eigenzeit
instantan jeden Punkt des Universums.
Diese „Eigenkausalität“
ist die eigentliche kosmische Eigenschaft, nicht die Lichtgeschwindigkeit als
Grenzgeschwindigkeit.
Da Eigenzeiten nicht
negativ werden können, gibt es keine Gegenwirkung, also keine „Gegenkausalität“,
die unser Photonenraumschiff erfahren könnte.
Diese sicherlich
ungewöhnliche Interpretation stellt sich
mir als faszinierenden Einblick in die innere Struktur unseres Kosmos dar.
Ausblick
In der Physik spielt
die Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum drei bedeutende Rollen:
-
c ist
Grenzgeschwindigkeit für Signalausbreitung.
-
c ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit
elektromagnetischer Felder.
-
c ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von
Gravitationswellen.
Über die SRT können wir
die endliche Lichtgeschwindigkeit als
Folge einer unendlichen Eigengeschwindigkeit interpretieren. Verbindet das die drei
genannten Aspekte? Welche Rolle spielt die Metrik dabei? Und was hat das mit
Elektrizität und Magnetismus zu tun?
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