Aktuelle Informationen über Himmelsereignisse, die besonders von Kassel aus zu beobachten sind / Neues aus der Wissenschaft / Veranstaltungshinweise
FutureSpace /
Astronomischer Arbeitskreis Kassel (AAK) e.V.
Hoffentlich wird es am Tag der Astronomie am Samstag genau so schön...(Programm siehe einige Posts früher).
Gegen 19.35 Uhr konnte ich vom Dach der Sternwarte auf dem SFN die untergehende Mondsichel im SSW neben Antares sehen. Rechts vom Mond ist noch der Stachelstern Dschubba zu erkennen.
Es ist noch sehr hell, das Erdlicht am Mond fällt kaum auf.
Am 12.7. ist der äußerste Planet Neptun vom James Webb Space Teleskop JWST im Infraroten bei 500 nm bis 5000 nm mit der NIR-Kamera fotografiert worden.
Nur beim Vorbeiflug von Voyager 2 1989 wurden vergleichbar scharfe Bilder der Neptunringe übermittelt.
Im sichtbaren Licht erscheint uns Neptun blau durch das reflektierende Methangas. Im IR aber absorbiert Methan stark, deshalb ist Neptun eher dunkel. Man erkennt aber helle Wolken aus Methaneis, die das Sonnenlicht besonders gut reflektieren.
Die Ringe aus Gas und Staub sind gut zu erkennen.
JWST konnte auch 7 der bekannten 14 Monde ablichten. Triton erscheint besonders hell, da er 70% des Sonnenlichtes reflektiert.
Neptun läuft in 164 Jahren um die Sonne. Zur Zeit blicken wir auf den Südpol des Planeten.
Neptun ist ein Gas-Eis-Planet mit wesentlich höheren Anteilen schwerer Elemente als Jupiter und Saturn.
Auf Grund seines großen Abstandes zur Sonne ist es selbst am Neptunmittag nicht heller als bei uns während der Dämmerung.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, um 0.22 Uhr konnte ich erneut Jupiter mit seinen vier hellen Monden fotografieren. Erneut tanzt Callisto aus der Reihe, dieses Mal aber oberhalb von Jupiter.
Man vergleiche einmal mit dem Post vom 21.9.
Jetzt wird es klar:
Zur Oppositionszeit sehen wir "von oben" auf die Bahnebene der hellen Jupitermonde.
Da alle Monde fast genau in einer Ebene liegen, macht sich das besonders beim äußeren Mond Callisto bemerkbar, der deshalb mal unterhalb und mal oberhalb an Jupiter vorbeizieht.
Ich habe versucht, dass mal durch ein 3 D-Bild zu veranschaulichen....
Seit 5.7.2016 umkreist die Raumsonde Juno den Gasplaneten auf einer polaren Umlaufsbahn. Dabei tritt sie nicht in den Schatten des Jupiter ein, so dass ihre Energieversorgung mit Solarzellen gesichert ist.
Am Do, 29.9. wird Juno die seit 20 Jahren dichteste Annäherung an den Jupitermond Europa machen:
Um 11.36 Uhr MESZ fliegt sie nur 35 km über Europas eisige Oberfläche. Dabei werden Aufnahmen mit einer Auflösung von 960 m gemacht.
Beobachtungen der Raumsonde Galileo vor mehr als 20 Jahren legen nahe, das unter dem unregelmäßig geformten Eis ein warmer Salzozean liegt. Vielleicht ist der sogar mit Leben besiedelt.
2012 konnte das HubbleSpaceTeleskop Ausbrüche von heißem Wasserdampf durch das Eis beobachten.
Europa hat einen Durchmesser von 3120 km. Der Mond umkreist Jupiter in einem mittleren Abstand von 671000 km innerhalb von 3,5 Tagen.
Bild: Europas Oberfläche (Aufnahme der Galileo-Sonde)
Sogar von der Erde aus war der Einschlag zu beobachten, vor allem die riesige Menge an Staub (und DART-Überresten), die wegflogen.
Die Bewegung der Sterne kommt dadurch zu Stande, dass das Teleskop auf den Asteroiden ausgerichtet war und der hat sich ja bewegt.
Die Aufnahmen wurden mit dem ATLAS (Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System) in Hawaii gemacht, einem Frühwarnsystem für Asteroideneinschläge. Es besteht aus mehreren 50 cm Teleskope, die ständig den Himmel nach sich bewegenden Objekten abscannen.
In der Nacht vom Montag auf Dienstag war es so weit:
Die NASA erprobt ein Verfahren, das vor fast 25 Jahren Vorlage für einen Katastrophenfilm war.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein größerer Asteroid Kurs Erde nimmt und auf die Erde stürzt. Das wird nachhaltigen Einfluss auf die Evolution haben: Überschwemmungen, jahrelange Dunkelheit, Unterbrechung aller Nahrungsketten...
Sollte der Kurs rechtzeitig bekannt sein, dann könnte man innerhalb weniger Jahre eine Raumsonde bauen, die zum Asteroiden fliegt und ihn von seiner Bahn ablenkt.
Wenn es vielleicht auch mit dem Flug zum Mond im Moment etwas hapert...aber vielleicht kann die NASA eine inszenierte Rettung der Menschheit vorführen...
Im November 2021 ist die 600 kg schwere Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) gestartet worden. Am 27.7.22 konnten die Kameras an Bord das erste Bild des Asteroiden Didymos (griechisch für Zwilling) aus 36 Millionen km Entfernung machen.
Didymos ist ein Doppelasteroid: Der Hauptkörper ist etwa 780 m groß, er wird im Abstand von 1100 m von einem 160 m großen zweiten Asteroiden Dimorphos in etwa 12 Stunden umkreist.
Er war im November 2003 immerhin 6 Millionen km an die Erde herangeflogen.
Dimorphos ist das Ziel von DART. Mit 6,1 km/sec soll die Sonde auf den Asteroiden stürzen und ihn von seiner Bahn abbringen.
Das wird durch Änderung der Umlaufbahn um den Hauptkörper leicht überprüfbar.
Die italienische Sonde LICIACube wird 2 Minuten 45 Sekunden nach dem Impakt vorbeifliegen und Bilder von den Impaktauswirkungen zur Erde senden.
Alle Bilder kommen aus 11,4 Millionen km Entfernung, sie sind etwa 38 Sekunden unterwegs. Die Aufbereitung dauert etwa 7 Sekunden, so dass wir "live" mit 45 Sekunden Verzögerung zusehen können.
Bild 1: Bahnen und Annäherung, Bahnänderung
Bild 2: Aufnahme von Didymos am 27.7.22
Bild 3: Künstlerische Darstellung: DART nähert sich Dimorphos
Bild 4: Aufnahme der DART Cam 43 Minuten vor dem Impakt
Bild 5: Aufnahme 19 Minuten vor dem Impakt (beschriftet)
Bild 6: 3 Minuten 42 Sekunden, die Sonde schwenkt zum Ziel
Bild 7: 2Minuten 49 Sekunden Ziel im Visier
Bild 8: Sekunden vor dem Aufschlag um 1.15 Uhr MESZ
Heute, am 26.9., steht Jupiter in Opposition zur Sonne, d.h. er steht der Sonne am Himmel um 180° gegenüber.
Bei Sonnenuntergang im Westen geht er im Osten auf, steht um 1.20 Uhr am höchsten im Süden und geht bei Sonnenaufgang im Westen unter. Mit einer maximalen Höhe von fast 39° ist er mit seiner Helligkeit von etwa -2,9 mag sehr auffallend.
Diese Oppositionsstellung findet im Bereich der größten Annäherung des Planeten an die Sonne statt (Perihel), dadurch steht er auch der Erde mit 590 Millionen km Abstand so nahe wie seit 1963 nicht mehr.
Das macht sich durch ein besonders großes Planetenscheibchen von 50" bemerkbar.
Trotzdem ist ein kleines Fernrohr nötig um die Wolkenstreifen doer den Wirbelsturm "Großer Roter Fleck" zu erkennen.
Im Fernglas sieht man schon die vier hellsten und größten Monde (Io, Europa, Ganymed und Callisto), die schon 1610 Uhr von Galilei beobachtet wurden.
Insgesamt hat Jupiter 79 Monde.
Jupiter ist mit 143 000 km Durchmesser der größte Planet des Sonnensystems. Bezogen auf die Größe hat er eine relativ kleine Masse (318 Erdmassen), da er aus Gasen besteht: Wasserstoff, Helium, Methan und Ammoniak, die wahrscheinlich durch den hohen Druck im Zentrum einen festen Kern bilden.
Die Aufnahme zeigt Jupiter im IR (links) und im sichtbaren Licht.
In der Nacht vom Sonntag auf Montag wird es wohl eher für länger zuziehen.
Am Sonntag um 21.55 Uhr gaben die Wolken Jupiter im SO frei. Man erkennt gerade noch am linken Rand des Belichtungsscheibchens vom Jupiter den Vulkanmond Io. Kurze Zeit später steht er von uns aus gesehen vor Jupiter und wandert auf die andere Seite. Etwa 4 Stunden später wird er auf der anderen Jupiterseite wieder auftauchen.
100 Tage MINT im FutureSpace mit über 103 Veranstaltungen...
Am So, 25.9. hört unsere Reihe auf, gemeinsam mit der documenta.
Zum Abschluss geht es um 17 Uhr im FutureSpace um Erkenntnistheorie. Nach einem Inputreferat möchte ich möglichst mit den Teilnehmer/innen im FutureSpace ins Gespräch kommen.
Nun zu einem kurzen Statement (die philosophische Richtung nennt man konstruktivistische Erkenntnistheorie, sie geht letztlich auf Kant zurück, durch seine Unterscheidung zwischen dem Ding an sich und der Erscheinung des Dings…):
Wir können die Welt gar nicht erkennen. Wir erkennen nur die Aspekte der Welt, die für unser Überleben und Fortpflanzen wichtig sind, mehr nicht. Aus unseren Sinneseindrücken konstruieren (nicht rekonstruieren, s.u.!!) wir ein Bild der Welt, das man in der Philosophie Wirklichkeit nennt und das mit der Realität nicht übereinstimmen muss. Mehr noch: Durch nichts können wir letztlich entscheiden, wie hoch der Grad der Übereinstimmung zwischen konstruierter Wirklichkeit und Realität ist.
Durch gemeinsame intersubjektiven Abgleich (Erziehung, Gespräche) gleichen wir unsere Wirklichkeitskonstruktionen unter uns so an, dass zumindest Menschen aus einem Kulturkreis halbwegs miteinander auskommen und kommunizieren können.
Nach der Newtonschen Vorstellung und auch nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie (ART) ist die Reichweite der Gravitation unendlich groß. Natürlich wird die Stärke der Wirkung schnell kleiner, sie nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab (nach Newton). Da das Gravitationsfeld selbst Schwerkraft erzeugt, gibt es geringfügige Abweichungen bei kleineren Abständen (ART).
Alle anderen Felder (elektromagnetische Felder, starke und schwache Kraft) werden durch Feldquanten beschriebenen, d.h. sie lassen sich quantisieren.
Bei der Gravitation ist das noch nicht gelungen.
Es gibt aber verschiedene Ansätze. Auch hat das Feldquant schon einen Namen: Graviton. Was nicht heißt, dass es existiert!
Es wird nach Stephan Hawking durch einen Doppelpfeil veranschaulicht, der nach einer Drehung von 180° in sich übergeht.
Aus diesen Symmetrieüberlegungen ergibt sich ein Spin von 2 für das Graviton.
Photonen haben Spin 1, sie werden durch einen Pfeil veranschaulicht, der erst nach 360° in sich übergeht.
Graviton und Photon sind dann Bosonen, so wie es sich für ein Quant, das Kräfte vermittelt, gehört.
Wie weit wirkt nun Gravitation?
Da hilft uns die Heisenbergsche Unbestimmtheitsbeziehung UBR weiter:
Wechselwirkungsquanten sind virtuell, d.h. sie existieren mit für eine Zeit t geborgten Energie E. Die UBR erfordert: E*t = h.
Je länger das Quant existiert, desto weniger Energie darf es haben.
Für ein Quant, dass unendlich weit fliegt, also beliebig lang existieren kann, muss die Energie auch 0 sein können. Ein solches Quant darf also keine Ruhemasse haben
Das ist bei Photonen bekannt, bei Gravitonen nicht.
Es gibt Ansätze für Quanten-Gravitation mit Ruhemasse m=0, aber auch solche mit m>0.
Forschende um Benrus haben nun Daten von Ploneten, Monden und großen Asteroiden von 1913 bis 2017 ausgewertet und Abweichungen zu den Vorhersagen der ART untersucht.
Ihr Ergebnis (2019): Gravitation hat mindestens eine Reichweite von 2 Lichtjahren und somit muss das Graviton eine Ruhemasse unter 7*10^(-23) eV haben.
Zum Vergleich: Die Masse eines Elektrons liegt bei 500 000 eV, die von Neutrinos unter 1 eV.
credit: Y Gominet IMCCE/Observatoire de Paris/NASA
Mehr zu diesem Thema heute abend um 17.00 Uhr in meinem Vortrag:
"Warum sind Gravitationswellen so schnell wie Licht?" im FutureSpace oder auch online.
In zwei Tagen ist Neumond, trotzdem steht die schmale Mondsichel morgens hoch über dem Horizont. Das liegt daran, dass die Ekliptik zu Herbstanfang steil nach oben geht. Auch aus diesem Grund liegt die Sichel nahezu waagerecht am Himmel.
Am 23.9. habe ich den Mond um 6.55 Uhr fotografiert.
...das Goldene Tor der Ekliptik (Verbindung zwischen den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden im Stier).
Aufnahme: 23.9. 1.35 Uhr
Da Mars noch weit von seiner Opposition entfernt ist, bewegt er sich am Himmel nach Osten (links). Man vergleiche mit alten Posts, z.B. vom 23., 24., 25. und 29.8.
In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag steht die Sonne genau auf dem Himmelsäquator. Damit fällt der Herbstanfang dieses Jahr wieder auf den 23.9., so wird es auch nächstes Jahr sein. 2021 war der Herbstanfang am 22.9.
Da die Sonne am 23.9. somit über dem Erdäquator steht, geht sie genau im Osten auf und im Westen unter.
Ihre Mittagshöhe hängt von der geographischen Breite ab, sie beträgt 90° - Breite, bei uns also 39°.
Tag und Nacht sind so gemessen gleich lang. Wegen der Lichtbrechung in der Lufthülle der Erde ist es. aber ca. 10 Minuten länger hell als dunkel. Wir sehen die Sonnenscheibe etwas früher über dem Ost-Horizont und etwas länger abends über dem West-Horizont. Ab 26.9. werden die Tage dann kürzer als 12 Stunden, am 26.9. fehlen gut 2 Minuten.
Während das Event Horizon Teleskop EHT Daten gesammelt hat, um die das zentrale Schwarze Loch in unserer Galaxis umgebende Lichtminderung nachzuweisen (nicht das Schwarze Loch selbst!), konnten weitere Daten mit dem Mikrowelleninterferometer ALMA in Chile gesammelt werden.
Mit dem Chandra Space Teleskop konnte ein Röntgenflare beobachtet werden. Damit hängen oft heiße Gasblasen zusammen. Aus Modellrechnungen konnte eine mögliche Umlaufbahn visualisiert werden:
Bahnradius 5 Schwarzschildradien
Umlaufszeit 70 Minuten
Auch erwartete (aber nicht beobachtete) Helligkeitsschwankungen wurden einbezogen.
Die Bahngeschwindigkeit würde bei 30% der Lichtgeschwindigkeit liegen.
Problematisch finde ich die Einzeichnung der modellierten Bahn in das veröffentlichte Bild der Umgebung des Zentrums. Nimmt man den dunklen Teil als Schwarzes Loch (wie durch die Pressemeldung fälschlicherweise nahegelegt wird) , dann ist die Position der Bahn sinnvoll markiert. Aber das ist nicht das Schwarze Loch. In den veröffentlichten Maßstäben ist es deutlich kleiner im Zentrum des schwarzen Bereiches. Was hier schwarz ist, ist lediglich ein Blick in verdünntes leuchtendes Gas hinein.
Ich verlinke nochmal meinen Vortrag zu dem Thema...
Prof. Dr. Peter Pickl lehrt und forscht in mathematischer Physik an der Universität Tübingen. Besodners interessiert es ihn, wie makroskopisch messbare Eigenschaften aus den Zuständen des Mikrokosmos entstehen.
Dazu gibt es zwei Veranstaltungen am Fr, 23.9. im FutureSpace (Wilhelmsstr.2):
14.00 Uhr bis 16.00 Uhr:
Workshop: "Erklärung physikalischer Gesetze durch die Bewegung kleinster Teilchen"
16.30 Uhr bis 17.30 Uhr:
Vortrag: "Eine mikroskopische Begründung des Zeitpfeils"
Das habe ich noch nie so gesehen...der Mond Callisto zog unterhalb von Jupiter vor ihm entlang und war die ganze Zeit als Lichtpunkt zu sehen.
Im Fernrohr sicher ein toller Anblick, aber zum Fotografieren denkbar schlecht.
Callisto ist der lichtschwächste Mond. Um ihn zu erkennen, muss man so lange belichten, dass das Belichtungsscheibchen von Jupiter bis 22.30 Uhr ihn überstrahlt hat. Dann war er weit genug nach rechts gewandert und hob sich gegen den überbelichteten Jupiter ab.
Aufnahme 1: Jupiter nach dem Aufgang über Kassels Osten (20.32 Uhr)
Aufnahme 2: Callisto entkommt dem Belichtungsscheibchen (22.31 Uhr)
Als ich am Dienstag um 18.45 Uhr zur Sternwarte fuhr, stand ein relativ kurzer aber extrem kräftiger Regenbogen von Wilhelmshöhe aus gesehen über Harleshausen.
Joans Plum hat ihn fotografiert. Mehr Bilder sind im Astronomie-Forum.
Deutlich sieht man Innen auch sog. überzählige Regenbögen. Das sind Interferenzerscheinungen an den Wassertropfen. Der normale Regenbogen entsteht durch Brechung und Totalreflexion an Wassertropfen.
Schauen wir uns in der Abbildung den
Verlauf von tanh an (grüne Kurve), so erkennen wir:
Wenn v = c ist, ergibt der tanh(σ/c) =
1 und damit muss σ/c unendlich groß sein, also die Eigengeschwindigkeit
unendlich sein.
Der unser Photonenraumschiff sehende
äußere Beobachter erkennt die Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit,
der Raumfahrer im Photonenraumschiff bestimmt eine unendlich große
Eigengeschwindigkeit.
Umgekehrt betrachtet: Da es keine
Eigengeschwindigkeiten geben kann, die größer als Unendlich sind, ist für uns
die Lichtgeschwindigkeit eine Grenzgeschwindigkeit.
Pragmatisch: Nichts kann schneller
sein wie Licht, da nichts schneller als unendlich sein kann….
Man beachte, dass diese Aussage nicht
innerhalb eines einzigen Bezugssystems gilt!
Was bedeutet das jetzt für unser
Photonenraumschiff?
Da die Eigengeschwindigkeit unendlich
ist, muss jede Eigendistanz 0 sein, das Universum ist also für unser Photonenraumschiff
punktförmig. Auch die Eigenzeit ist 0.
So „erlebt“ ein Photon
das Universum:.
Trotzdem existiert das
Photonenraumschiff: Es gibt Energie, Impuls, Drehimpuls und Information in der
Eigenzeit 0 an jeden Punkt des Universums ab.
Für uns dauert dieser Vorgang dt = dτ
/ sqr(1-v²/c²) unendlich lang.
Das fasst Walter als
eine Art innere Kausalität auf: Das Photon „verbindet“ in seiner Eigenzeit
instantan jeden Punkt des Universums.
Diese „Eigenkausalität“
ist die eigentliche kosmische Eigenschaft, nicht die Lichtgeschwindigkeit als
Grenzgeschwindigkeit.
Da Eigenzeiten nicht
negativ werden können, gibt es keine Gegenwirkung, also keine „Gegenkausalität“,
die unser Photonenraumschiff erfahren könnte.
Diese sicherlich
ungewöhnliche Interpretation stellt sich
mir als faszinierenden Einblick in die innere Struktur unseres Kosmos dar.
Ausblick
In der Physik spielt
die Lichtgeschwindigkeit c im Vakuum drei bedeutende Rollen:
-c ist
Grenzgeschwindigkeit für Signalausbreitung.
-c ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit
elektromagnetischer Felder.
-c ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit von
Gravitationswellen.
Über die SRT können wir
die endliche Lichtgeschwindigkeit als
Folge einer unendlichen Eigengeschwindigkeit interpretieren. Verbindet das die drei
genannten Aspekte? Welche Rolle spielt die Metrik dabei? Und was hat das mit
Elektrizität und Magnetismus zu tun?
Es wird immer mal zwischendurch klar...so auch in der Nacht vom Montag auf Dienstag.
Um 0.16 Uhr konnte ich Saturn und den Asteroiden Vesta fotografieren.
Deutlich erkennt man, wie Saturn weiter nach rechts (Westen) gewandert ist. Inzwischen steht er fast auf der Linie von Deneb Algedi und Nashira. Man vergleiche einmal mit früheren Posts (die letzten dazu waren am 3.9. und 12.9.)
Aber auch Vesta hat sich weiterbewegt (22.8., 17.8.)
Wer mehr über Vesta erfahren möchte: Einfach in die Blog-Suchmaschine "Vesta" eintippen.
Vesta kreist zwischen Mars und Jupiter um die Sonne und ist sehr wahrscheinlich ein übriggebliebener Protoplanet.
Eine Reihe von sehr imposanten Bildern von den Zentren einiger Kugelsternhaufen sind vom HubbleSpaceTeleskop HST mit der Weitwinkelkamera gemacht worden.
Kugelsternhaufen enthalten bis zu mehreren Millionen Sternen, deren gewaltige Gravitation die Kugelform erzeugt. Sie sind sehr früh in der Geschichte unserer Galaxis entstanden, umgeben Sie im Halo, laufen aber auch auch langgestreckten Bahnen dicht am Zentrum der Galaxis vorbei.
Sie enthalten besonders alte Sterne und kaum Gas und Staub, aus dem sich neue Sterne bilden könnten.
Bild 1: Terzan 2, Entfernung 24400 Lichtjahre
Bild 2: Terzan 9, steht nur 3600 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxis entfernt
Bild 3: NGC 6638, Entfernung 31000 Lichtjahre
Bild 4: NGC6540, Entfernung 17 000 Lichtjahre
Bild 5: NGC 6569, keine Entfernungsangaben gefunden
Beschleunigungen sind als zweite
Ableitungen von Wegen definiert: a = ds²/dt².
Wendet man darauf die LT an, so
erhält man nach etwas umständlicher Umformung und Vereinfachung eine Formel für
die Eigenbeschleunigung α,
wenn der außenstehende Beobachter die Beschleunigung a feststellt:
α = γ³ * a = a * 1/[(1-v²/c²)3/2].
Natürlich
gilt der gewohnte Zusammenhang: Geschwindigkeit = Beschleunigung mal Zeit, wenn
man die Eigenwerte nimmt:
dσ = α * dτ .
Konkretes Zahlenbeispiel (nach
Walter):
Ein Beobachter sieht ein Raumschiff mit v = 0,9 c vorbeifliegen. Der Raumfahrer
an Bord bestimmt eine Eigengeschwindigkeit von 1,47*c.
Für den Beobachter würde das
Raumschiff die 100 000 Lichtjahre große Galaxie in t = 100 000 Lj/ 0,9c =
111000 Jahren durchfliegen.
Für den Raumfahrer vergeht die
Eigenzeit von 48 000 Jahren.
Nun nehmen wir an, dass das
Raumschiff mit der Eigenbeschleunigung 1 g = 10 m/sec² beschleunigt. Dann
durchquert es in 11,9 Jahren Eigenzeit die Galaxis und hat am Ende eine
Eigengeschwindigkeit von 12,2 c.
Tja, das macht eine Besiedelung
der Galaxis möglich!
Im zweiten Beispiel fliegen wir nun in einem
besonderen Raumschiff durch den Kosmos: ein Photon.
Die beiden Galaxien SDSS J115331 und LEDA 2073461 kollidieren oder verschmelzen nicht, sie stehen nur zufälligerweise in der gleichen Richtung....etwa 1 Milliarde Lichtjahre entfernt, aber Millionen von Lichtjahren getrennt.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war ja die Uranusbedeckung durch den Mond.
Trotz Dauerregen (endlich!) am Tag, zogen sich die Wolken nachts immer mehr zurück. Den Eintritt konnte man nicht sehen und auch beim Austritt war die Wolkendecke zu dicht, der Mond kam zwar durch, aber nicht der uns mehr als eine Millionen Mal schwächer erscheinende Uranus.
Dieser große Intensitätsunterschied erfordert auch eine Überbelichtung des Mondes.
Um 1.03 war die Wolkenlücke groß genug bzw. die Wolkendecke dünn genug und ich konnte Uranus, nun etwas weiter schon vom Mond weg, mit Mond fotografieren.
Uranus steht rechts , etwas oberhalb der Mitte.
Übrigens: Selbst bei Stellarium muss man die Atmosphäre "ausschalten" um Uranus neben dem Mond zu sehen...