Der
Himmelswagen über uns
Es wird jetzt im Mai sehr spät dunkel und man muss schon
bis nach 22.00 Uhr warten, um den Sternenhimmel zu sehen.
Genau über uns, um das Zenit, den höchsten Punkt
des Himmels herum, steht die wohl bekannteste Sternengruppe, der Große Wagen,
der Teil des Sternbildes Großer Bär ist.
Der Große Wagen fällt durch den charakteristischen
Wagenkasten auf, an den sich die Deichsel, ein flaches Sternendreieck,
anschließt.
Der mittlere Deichselstern Mizar ist der sog.
Augenprüfer: Wer sehr gute Augen hat, erkennt einen deutlich lichtschwächeren
Stern direkt neben Mizar. Es ist Alkor.
Mizar und Alkor bilden ein Doppelsternsystem. Beide
Sterne sind rund 82 Lichtjahre entfernt und stehen knapp ein Lichtjahr
voneinander getrennt. Es ist nicht bekannt ob sie auch wirklich durch
Schwerkraft aneinandergebunden sind und sich umkreisen.
Aber Mizar besteht aus vier Sonnen und Alkor selbst
ist auch ein Doppelstern.
Würden Mizar und Alkor zusammengehören, dann würden
sie also ein sechsfaches Sternsystem bilden.
Mit Hilfe des Wagenkastens kann man auch die
Nordrichtung und damit den Polarstern finden:
Dazu verlängert man die Verbindungslinie der
hinteren beiden Kastensterne etwa um das Fünffache nach oben, dann trifft man
auf den am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens stehenden Polarstern. Unter ihm
ist dann der Nordpunkt des Horizontes.
Verlängert man die Verbindungslinie der hinteren
beiden Kastensterne des Großen Wagens dagegen nach unten, so zeigt sie auf den
78 Lichtjahre entfernten hellsten Stern im Sternbild Löwe, den Regulus.
Am 12.5. März steht der acht Tage
alte Mond links neben Regulus. Danach wandert er durch den Löwen hindurch zur
Jungfrau und zieht am 16.Mai über Spica hinweg.
Am Abend des 14. Mai kann man
zwischen 22.00 Uhr und Mitternacht mit einem Fernglas den berühmten „Goldenen
Henkel“ auf dem Mond sehen. Die Bergspitzen einer halbkreisförmigen
Gebirgskette auf dem Mond werden schon von der dort aufgehenden Sonne beleuchtet
während die Tiefebene im Schatten liegt. Das sieht dann so aus als hätte der
Mond einen Henkel am Rand.
Zwei weitere Frühlingssternbilder
findet man mit Hilfe der Deichsel des Großen Wagens. Sie beschreibt einen
Bogen, der zum alten Riesenstern Arkturus im Sternbild Bootes führt und weiter
zur Spica im Sternbild Jungfrau, die gegen 23.00 Uhr genau im Süden steht.
Im Nordosten schieben sich die Sommersternbilder
Leier, Adler und Schwan über den Horizont.
Wer noch bis Mitternacht wartet sieht den hellen
Gasplaneten Jupiter genau im Südosten aufgehen. Er wird im Laufe des Maies
immer früher aufgehen und dann im Juni die ganze Nacht zu sehen sein.
Planeten im Mai:
Merkur: Unsichtbar nahe der Sonne
Venus: Unsichtbar nahe der Sonne
Mars: Abendhimmel tief im Westen
Jupiter: Geht schon vor Mitternacht im SO auf
Saturn: Geht einige Stunden vor
Sonnenaufgang im SO auf
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