Ein ganz besonderer Vollmonduntergang
In den frühen Morgenstunden des
Montags, 16.5. kann man nach langer Zeit mal wieder wenigstens einen Teil einer
totalen Mondfinsternis sehen.
Der Vollmond steht dieses Mal so
präzise der Sonne gegenüber, dass er in den Schatten der Erde eingetaucht ist.
Das rote Licht, das den Mond noch
erreicht, ist Sonnenlicht, das durch die Lufthülle der Erde in den Schatten
gelangt. Da das blaue Licht von unserer Luft aus den Sonnenstrahlen
herausgestreut wird (deswegen haben wir blauen Himmel), kommt nur das rote
Licht zum Mond durch. Aus dem gleichen Grund ist auch die am Horizont stehende
Sonne beim Auf- oder Untergang oft rot verfärbt.
Leider sind die
Beobachtungsbedingungen nicht sehr gut:
Gegen 3.30 Uhr taucht der Mond,
im Westen stehend, in den Halbschatten der Erde ein. Dabei wird er langsam
immer dunkler, bis um 4.28 Uhr der Mond von rechts oben kommend den Kernschatten
der Erde erreicht. Wir sehen also den linken unteren Teil des Mondes immer
dunkler werden.
Leider ist dies etwa eine Stunde
vor Sonnenaufgang und damit auch vor Monduntergang.
Wenn der Mond um 5.29 Uhr vollständig
verfinstert ist, steht er schon unter dem Horizont und die Sonne ist
aufgegangen.
Der Anfang der Finsternis ist
also dicht am Südwest-Horizont zu sehen. Andrerseits bildet der teilweise
verfinsterte Vollmond beim Untergang auch ein schönes Fotomotiv.
Seltenes Schattenspiel
Eine Mondfinsternis tritt auf,
wenn der Vollmond in den Schatten der Erde taucht. Da der Erdschatten in der
Mondentfernung recht schmal ist, sind Mondfinsternisse relativ selten, sie
können aber dann, wenn sie stattfinden, von der gesamten Nachthälfte der Erde
beobachtet werden.
Obwohl alle 29,5 Tage Vollmond
ist, gibt es nicht jeden Monat eine Mondfinsternis, da die Mondbahn um 5 Grad
gegen die Erdbahn geneigt ist. Deshalb steht der Vollmond meist über oder unter
dem Erdschatten und wird deshalb nicht verfinstert. Nur zweimal im Jahr steht
der Mond bei Vollmond auch auf der Höhe der Erdbahn und kann dann in den
Schatten der Erde eintreten. Es gibt dann auch immer vierzehn Tage vor oder
nach der Mondfinsternis eine Sonnenfinsternis. Maximal treten Mondfinsternisse
somit zweimal im Jahr auf, häufig aber nur einmal pro Jahr und es gibt sogar Jahre
ohne Mondfinsternis.
In über einem Jahr kann man von Deutschland
wieder eine teilweise Verfinsterung des Mondes sehen, bis zur nächsten totalen
Mondfinsternis muss man hier leider über 3 Jahre warten.
Es lohnt sich auch, wenn man
schon so früh aufsteht, auch einen Blick an den Osthorizont zu werfen: Genau im
Osten steht die helle Venus als Morgenstern dicht über dem Horizont. Auf einer
nach rechts aufsteigenden Linie folgen ihr Jupiter, Mars und Saturn.
Am Abend vorher, gegen 22.00 Uhr
sieht man den Vollmond im SO in der Dämmerung im Sternbild Waage. Die hellen
Sterne Arkturus im Bootes, Spica in der Jungfrau und Regulus im Löwen werden
auch schnell bei zunehmender Dämmerung sichtbar.
Anblick des Sternenhimmels am 15.5.
gegen 22.00 Uhr in Richtung Südosten (Sternkarte von Bernd Holstein, AAK)
Kasten: Planeten im Mai
Merkur: am Monatsanfang abends im Westen zu sehen
Venus:
ist noch dicht am Horizont als Morgenstern im Osten zu erkennen
Mars:
geht vor Venus im Osten auf
Jupiter:
steht morgens im Osten rechts oberhalb der Venus
Saturn:
geht in der zweiten Nachthälfte im Osten auf
Im Astronomie-Blog für Nordhessen (www.astronomiekassel.blogspot.com)
findet man aktuelle Informationen und Bilder zur Mondfinsternis
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