Der Grund:
Wie eine neu veröffentlichte Arbeit zeigt, erkennen die üblichen Helligkeitsdurchmusterungen nach Exoplaneten in Doppelsternsystemen nur die großen jupiterähnlichen Planeten.
Häufig registriert man die Helligkeit eines Sternes mit hoher Genauigkeit. Fällt sie periodisch in einer bestimmten Art und Weise ab und steigt dann wieder an, geht man davon aus, dass ein Exoplanet von uns aus gesehen den Stern teilweise abgedeckt hat.
In Doppelsternsystemen stört aber das Licht des Begleiters die genaue Vermessung des Helligkeitsabfalls und nur der von großen Planeten verursachte Unterschied wird registriert.
Um das zu bestätigen, wurden mit den beiden Gemini Teleskopen (8,1 m) in Chile und in Hawaii sowie mit dem Teleskop des Kitt Peak National Observatory mit Hilfe von Speckles hochauflösende Bilder von Doppelsternsystemen gewonnen und der Helligkeitsverlauf vermessen. Dadurch fand man dann viele erdgroße Exoplaneten.
Zur Anwendung kamen Speckles. Wir kennen sie als flackernde Elemente eines Laserstrahles. Es sind Bereich mit stabilen Interferenzen. Vergrößert man das Bild eines Sternes, dessen Licht durch die Erdatmosphäre gegangen ist, sieht man auch solche Flecken, Speckles, in denen wegen konstanter Lichtphase die Atmosphäre besonders ruhig ist. Fotografiert man nur im Licht solcher Speckles kann man die Luftunruhe ausgleichen.
Dieses Verfahren hatte seine Hochzeit vor der aktiven Optik, bei der man Spiegel verformt, um das Flackern der Sterne zu eliminieren. Aber es ist immer noch ein wirkungsvolles (und viel billigeres) Verfahren.
Fazit: Da jeder zweite Stern zu einem Doppelstern gehört, man dort aber nur große Exoplaneten entdeckt hat, geht man davon aus, dass es doppelt soviel erdgroße Exoplaneten gibt wie bisher angenommen.
Bild: Künstlerische Darstellung Planet wird im Doppelsternsystem überstrahlt)
(Gemini Observatory/NOIRLab/NSF
Speckle Muster eines Laserstrahls (wikipedia)