Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Montag, 1. Oktober 2018

Die Himmelsleiter: Aufbruch zu den Sternen


Was sind eigentlich Sterne? Als Giordano Bruno vor über 400 Jahren sie als weitentfernte Sonnen ansah, wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Als Bessel 1838 zum ersten Mal eine Sternentfernung gemessen hatte, war aber schon lange klar, dass Sterne weitentfernte Sonnen sind....nur sooo weit, dass man ihren Abstand so schwer bestimmen kann, das hatte niemand erwartet.

Wir haben Bessels Verfahren schon bei der Marsentfernung kennengelernt, es ist die Parallaxenmethode:

Man beobachtet aus zwei unterschiedlichen Positionen (deren Abstand als Basis bekannt ist) das Objekt und bestimmt die Winkel unter denen die Beobachter das Objekt sehen.

Damit lässt sich dann das Dreieck aus Beobachtern und Objekt berechnen, somit auch die Entfernung des Objektes.

Sterne sind so weit entfernt, dass man mit einer Basis auf der Erde nicht auskommt.
Man muss den Durchmesser der Erdbahn als Basis nehmen, d.h. die Sternposition zweimal präzise mit einem Zeitunterschied von 1/2 Jahr vermessen.

credit: ESO
100 Jahre lang versuchten Astronomen dies vergeblich, erst Bessel gelang dies am Stern 61 Cyg.

Als Parallaxe bezeichnet man den Winkel unter dem man vom Stern aus die Basis sehen würde.
 Bei 61 Cyg waren dies 0",31.
(1" ist er 3600.-Teil eines Grades).
Der uns nächste Stern hat eine Parallaxe von 0",76, d.h. alle anderen Sterne haben kleinere Parallaxenwinkel.

Bis vor wenigen Jahrzehnten konnte man nur Parallxen > 0",01 messen, also Entfernungen bis zu 350 Lichtjahren bestimmen.
Der Satellit Gaia schaft eine Mikrobogensekunde (0",000001), mit ihm kann das Milchtraßensystem vermessen werden.

Was hat man aber vor Gaia gemacht?
Das ist die nächte Stufe unserer Himmelsleiter.

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