Es gibt Sterne, die ändern ihre Helligkeit regelmäßig. Meistens sind dies weitentwickelte Riesensterne, die im Rahmen ihrer inneren Veränderungen instabil werden und anfangen zu schwingen.
Die 1895 entdeckten Sterne vom Typ RR-Lyr haben Perioden von 0,2 bis 1,3 Tage. Daran kann man sie erkennen und auch daran, dass sie nur unter alten Sternen, wie denen eines Kugelsternhaufens vorkommen.
Dort erscheinen sie, trotz unterschiedlicher Schwingungsdauern uns wegen der gleichen Entfernungen als etwa gleich hell. Da aber alle Sterne eines Sternhaufens gleichweit entfernt sein müssen, sollten also somit alle RR-Lyr Sterne in etwa die gleiche absoltute Helligeit (Leuchtkraft) haben.
Aber um diese auszurechnen, benötigt man die Entfernung....
Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, denn gerade die Entfernung wollen wir ja herausfinden...
Zum Glück gelang es für einige wenige RR-Lyr-Sterne die Entfernung unabhängig zu bestimmen:
einmal mit der Parallaxenmethode und einmal durch Stenmodelle.
Die Parallaxenmethode haben wir schon erläutert, deshalb einige Worte zu den Sternmodellen:
RR-Lyr-Sterne sind in einem ganz bestimmten Entwicklungsstadium, von dem man die absolute Helligkeit kennt, entweder durch Modellrechnungen oder durch ihre Lage im sog. Hertzsprung-Russel-Diagramm.
Kennt man nun die absolute Helligkeit eines RR-Lyr-Sternes, so geht man einfach davon aus, dass alle anderen Sterne dieses Typs die gleiche absolute Helligkeit (Leuchtkraft) haben.
Und dann braucht man nur noch mit der Messung der scheinbaren Helligkeit (ankommende Energie) die Entfernung bestimmen.
Auf diese Art sind oft Entfernungen von Kugelsternhaufen bestimmt worden.
Da RR - Lyr-Sterne besonders oft unter den alten Sternen eines Kugelsternhaufens sind, kennt man mit ihnen auch die Entfernung des Sternhaufens.
Im nächten Plot werden wir noch mehr solcher Tricks kennenlernen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentar eingeben