Die Jahresbahn der Sonne, die Ekliptik, ist um 23,5° gegen den Himmelsäquator geneigt. Im Sommerhalbjahr stand die Sonne bei uns auf der Nordhalbkugel über dem Himmelsäquator.
Am 22.9. oder 23.9. (Zeitpunkt schwankt wegen Schaltjahren und Ellipsenform der Erdbahn) schreitet die Sonne "von oben" durch den Himmelsäquator. Wenn sie auf ihm steht, sagt man, sie steht im Herbstpunkt und hat die Deklination 0°.
Dann geht sie genau im Osten auf und im Westen unter.
Dieses Jahr ist das am 22.9. um 21.21 Uhr.
Auch 2020 und 2025 wird es oder war es der 22.9.
In den Jahren 2019, 2022, 2023 und 2024 wird es der 23.9. sein.
Da aber unsere Zeitrechnung und der wahre Verlauf der Sonne am Himmel voneinander abweichen (sonst hätten wir wegen der Ellipsenform der Erdbahn und der Neigung der Erdachse unterschiedlich lange Tage), tritt die Tag- und Nachtgleichheit erst am 24.9. und 25.9. ein:
Am 24.9. steht die Sonne 12h02m über dem Horizont, am 25.9. 11h 58m.
Am Tag des Herbstpunktes, dem 22.9., ist die Sonne immerhin noch 9 Minuten länger über als unter dem Horizont.
Erst ab dem 25.9. sind die Tage wieder kürzer als die Nächte.
Eigentlich ist das noch später der Fall...denn durch die Lichtbrechung der Atmosphäre sehen wir die Sonne scheinbar länger abends und früher morgens...der Effekt macht auch noch mal 6 Minuten aus.
Berücksichtig man das, so muss man bis zum 27.9. warten, bevor man wieder kürzere Nächte erlebt.
Die Simulation mit Stellarium zeigt den Sonnenstand am 22.9. nach 17.00 Uhr, also sehr kurz vor dem Herbstpunkt. Ich habe die Erdatmosphäre weggenommen, damit man die Sonne und die Hilfslinien besser sieht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentar eingeben