Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 19. Mai 2020

Ist der Kosmos ein Schleimhaufen? Teil 14: Der Raum als Netzwerk

Wir behandeln hier die sogenannte Schleifen-Quantengravitation oder Quanten-Loop-Theorie QLT.

Die Lösungen der sog. Wheeler-de Witt-Gleichung (das ist die Wellengleichung des Kosmos) ergeben in sich geschlossene Linien, Schleifen oder Loops genannt.
Diese Loops sind Verbindungen, Kanten in einem Netzwerk. An den Knoten sitzen Raumquanten, deren Volumen das normale Volumen ausmachen.
Dieses Netzwerk liegt nicht im Raum, sondern es bildet durch die Vernetzung den Raum, es  IST der Raum.
Der Raum zeigt somit gequantelte Strukturen, es gibt kleinste Raumeinheiten. Da jede Verbindungslinie, ein Loop, mit einer halbzahligen Quantenzahl beschrieben wird, nennt man das auch ein Spin-Netzwerk.

Die Quanten des Raumes haben also keinen Ort im Raum, sie sind dieser Ort!

Wenn dieses Netzwerk sich entwickelt, entstehen neue Verzweigungen: Kanten und Knoten verschieben sich, das dazu passende Bild ist das eines Schaumes. An den Grenzen der Schaumblasen sitzen die Netzwerke und deren Knoten bilden unseren Raum.

Würden wir in diesem kleinen Maßstab existieren, dann wäre der Raum für uns gequantelt, wir würden von Raumquant zu Raumquant springen. Dazwischen wäre nichts...vielleicht fühlen sich solche Sprünge dann wie ein kontinuierliches Durchschreiten des makroskopischen Raumes an.

Übrigens: Die Zeit entsteht erst durch die Beziehungen zwischen Elementen des Netzwerkes. Zeit ist somit keine eigene beschreibende Größe, sondern eine, die als emergente Eigenschaft sich aus den Beziehungen innerhalb des Spin-Schaumes ergibt.

Die QLT gilt als die wohl beste Möglichkeit Relativitätstheorie und Quantenmechanik durch eine übergeordnete Vorstellung zu verbinden.


Damit endet diese Postserie....

Geleitet durch die provozierende Titelfrage haben wir erst Netzwerke kennengelernt und dann das kosmische Netz der Dunklen Materie.

Da ist schon der erste zentrale Punkt: Wir blicken hier in die Vakuumstruktur des Urknalls hinein.

Dieses Netzwerk können  wir erforschen mit Hilfe des Netzwerkes, das ein Schleimpilz aufbaut, also eine eher glibbernde Masse. Die zweite verblüffende Erkenntnis.

Dann kamen wir zum neuronalen Netz in unserem Kopf. Unglaublich, aber wohl richtig, es bildet alles was wir denken, empfinden, unser ICH, unsere subjektive Welt. Das alles ist eine emergente Eigenschaft eines Netzwerkes!
Und es ähnelt dem Netzwerk der Dunklen Materie!

Und ganz zum Schluss haben wir einen Einblick in modernste Vorstellungen gewonnen: Das was wir Raum nennen, ist vielleicht ein Netzzwerk, Raum besteht aus einer schaumartigen, glibbernden Ansammlung von Knoten und Kanten...

Irgendwie schließt sich der Kreis...und der Begriff der Vernetzung gewinnt eine andere Bedeutung.

Wir Menschen haben auch ein weiteres gewaltiges Netzwerk erschaffen: Das Internet...
Mal sehen, was daraus wird...








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