Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 17. Dezember 2019

Astronomischer Adventskalender AAK: Tür 17


 

Teil 17: Kosmische Lichtverschmutzung

Bisher haben wir angenommen, dass Schwarze Löcher sich nicht drehen, aber sowas wird es selten im Kosmos geben. Schwarze Löcher drehen sich, und das sehr schnell.
Stirbt ein Stern kann er sich so stark  komprimieren, dass sich seine gesamte Masse innerhalb des Schwarzschildradius konzentriert. Dabei erhöht sich die Drehgeschwindigkeit. Das ist ganz ähnlich wie bei einer Eisläuferin, die eine Pirouette vollzieht und ihre Arme an sich heranzieht: Sie dreht sich schneller.
Schwarze Löcher drehen sich so schnell, dass sich ein neuer Horizont ausbildet, die sog. Ergosphäre.
Befindet man sich in der Ergosphäre, dann wird man mit der Drehbewegung des Schwarzen Lochs mitgezogen und bekommt diese Energie hinzugefügt. Ganz ähnlich wie bei einem Wasserstrudel.
Gas und Staub, die ein Schwarzes Loch umkreisen, bekommen auch  diese Energie verpasst und werden dadurch sehr schnell. Die einzelnen Strukturen in den Wolken  reiben dann sehr stark aneinander, was sie hell aufleuchten lässt.
Von der Ferne sieht man dann sehr schwach leuchtende Punkte, die oft extrem weit entfernt sind, manche bis zu 13 Mrd. Lichtjahre entfernt. Sie sehen wie schwache Sterne aus, also "quasi-stellar", woher sich der Name Quasar ableitet.
Quasare gehören zu den hellsten Objekten im Universum. Sie leuchten deutlich heller als die gesamte Galaxie, in der sie sich befinden.
Zum Vergleich: Wären die Sonne und ein Quasar in ca. 32 Lichtjahren Entfernung, dann wäre die Sonne ein unscheinbar dunkler Stern, den man mit bloßem Auge gerade noch sieht, und ein Quasar wärem dann heller als die Sonne, so wie wir sie am Tag kennen.
Eine Nacht gibt es in der Umgebung von  hellen Quasaren nicht. Sie beleuchten ihre gesamte Umgebung und die Dunkelheit aus. 
(v.M.Woskowski)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentar eingeben