Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 3. Dezember 2019

Astronomischer Adventskalender AAK: Tür 3 Aktualisiert


 

Teil 3: Planeten von nah und fern

Man kennt die Bilder nur zu gut: Saturn mit seinen prächtigen Ringen; viele tausend kann man erkennen. Jupiter mit seinen Stürmen, Verwirbelungen, Strukturen, dem großen Roten Fleck. Meist scheinen die Planeten nur ein Katzensprung von uns entfernt zu sein. Und die Bilder sind klar und schön hell.
Solche Anblicke von Planeten erhält man nur, wenn man zu den Planeten hinfliegt. Das machen Raumsonden und daher haben wir solch schöne Bilder, aber im Teleskop sehen die Dinge ganz anders aus...
Hier auf der Erde hat man eine große Einschränkung, die heißt Atmosphäre, und eine Zweite, das ist die Entfernung. Die Entfernung ist das größere Problem, die P?laneten  sind nämlich sehr weit entfernt. Jupiter ist im Mittel 770 Mio. km. von der Erde entfernt. Wäre die Erde eine 12mm große Murmel, dann wäre der Jupiter 770m von uns entfernt und ein 14cm großer Ball. (Für Kasseler: Das wäre wie wenn man am Königsplatz die Murmel hinstellt und am Rathaus  den Ball.)
Diese extreme Entfernung sorgt dafür, dass man erst ab 200-facher Vergrößerung die Planeten einigermaßen gut sieht. 
Übrigens: Von anderen Planeten aus muss man genauso vergrößern, also bleiben die Planeten von anderen Planeten auch kleine Punkte. Ich kann zur Veranschaulichung folgendes Video nur empfehlen: https://www.youtube.com/watch?v=Kj4524AAZdE (Watch This Guy Build a Massive Solar System in the Desert | Short Film Showcase)


Durch die Atmosphäre sehen die Planeten sehr verschwommen aus. Die Planeten flimmern außerdem stark, da sich heiße und kalte Luft miteinander vermischen tut. Das gleiche sieht man im Sommer über einer heißen Straße; dort flimmert es auch ziemlich.
Astronomen nennen dieses Flimmern "Seeing" und es wird mit zunehmender Höhe über dem Horizont besser, da man durch weniger Atmosphäre schaut. Blöderweise stehen seit einigen Jahren und bis in einigen Jahren die meisten Planeten relativ niedrig, was für eine besonders schlechte Sicht sorgt.
Trotzdem: Ich kann jedem nur ans Herz legen eine Sternwarte zu besuchen und Saturn, Jupiter etc. mit eigenen Augen durch ein Teleskop anzuschauen. Es bleibt ein unvergessliches Erlebnis und man traut kaum seinen Augen. Mit Glück sieht man wirklich etwas mehr als nur eine Fläche bei Saturns Ringen. Sie können uns jeden Freitag, bei guten Wetter, sobald es dunkel wird, besuchen.
Schülerforschungszentrum Nordhessen Parkstraße 16 34119 Kassel


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