Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 19. Juli 2019

Das astronomische Weltbild vor 50 Jahren

Quasare (1963), die kosmische Hintergrundstrahlung (1964) und Pulsare (1967) waren gerade entdeckt aber nur wenig verstanden.

Das große 100 m Radioteleksop in Effelsberg war in der Planung und das größte optische Fernrohr war der 5 m Spiegel auf Mt.Palomar. Kippenhahn rechnete erste Sternmodelle mit den neuen Computern durch.

Die kosmische Expansion war seit langem bekannt und galt als abgebremst...aber damit passte nichts zusammen, weder die bekannte Materiemenge noch das Alter der Bestandteile des Kosmos (Kugelsternhaufen schienen älter als das Universum zu sein).

Die ersten Röntgenbeobachtungen des Kosmos gelangen mit Raketen- und Balloninstrumenten.

Davies baute seinen Neutrinodetektor auf und konnte die Sonnenneutrinos messen und stürzte damit die Sonnenphysik in eine 30-jährige Krise.

Man kannte nur unser Planetensystem und hatte keinerlei Anhaltspunkte für Leben außerhalb der Erde. Aber irgendwie war man sich sicher, dass man auf dem Mars welches finden würde...

Und heute?

Raumsonden haben Planeten und Monde des Sonnensystem erkundet und Anzeichen für organische Substanzen gefunden, überhaupt wimmelt es im Kosmos von organischen Molkeülen.

Wir kennen über 5000 fremde Planetensysteme genauer und sind uns sicher, dass nahezu jeder Stern Planeten besitzt.

Wir verstehen die Strukturen der Hintergrundstrahlung, die daraus sich bildende Verteilung der Galaxien und wissen, dass der Kosmos beschleunigt expandiert.

Damit zeigt sich, dass auch der Kosmos eine begrenzte endliche Existenz haben muss. Wir wissen aber immer noch nicht, was seine Existenz ausgelöst hat und wozu er da ist. Aber religiöse Vorstellungen spielen auf der Suche nach den Antworten immer weniger eine Rolle.

Das Neutrinoproblem ist gelöst und wir machen uns daran die Neutrinos vom Urknall zu finden.

Gravitationswellenastronomie ist Standard geworden und bald werden wir uns auf die Suche nach dem Rumpeln der Raum/Zeit beim Urknall machen.

Wir können inzwischen die Wirkung der Erdatmosphäre ausschalten und Fernrohre mit 170 m Durchmesser simulieren. Radioastronomen simulieren erdgroße Radioteleskope und fotografieren damit Schwarze Löcher.

Mehr dazu auf meinem Vortrag am Sa,  20.7. um 21.00 Uhr im SFN anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Mondlandung: Die Veränderung des astronomischen Weltbildes seit der Mondlandung

Neutrinodetektor von Davies

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