Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Freitag, 19. Juli 2019

Beobachtungen des Mondes mit einfachen Mitteln: Auge

1) Der  Mond durcheilt ein Jahr in einem Monat

Der Mond läuft in 27,3 Tagen um die Erde, da in dieser Zeit auch die Erde ungefähr 1/12 ihrer Bahn um die Sonne zurücklegt, verschiebt sich die Sonne am Himmel um etwa 27°. Diesen Winkel muss der abnehmende Mond nun zusätzlich zurücklegen, um wieder als Neumond bei der Sonne stehen zu können. Zwischen zwei Neumonden liegen also 29,5 Tage.
Von Tag zu Tag verschiebt sich der Mond etwa um 13° am Himmel, von West nach Ost, also nach links. Dabei sehen wir immer mehr von der sonnenbeschienenen Hälfte, die Phase des Mondes ändert sich, er nimmt nach Neumond bis Vollmond zu.
Die zunehmende Mondsichel steht immer links (östlich) der Sonne, wir sehen sie also abends im Westen nach dem Sonnenuntergang.
Der abnehmende Mond geht morgens vor der Sonne im Osten auf.

Innerhalb eines Monates durchläuft der Mond alle Punkte der Jahresbahn der Sonne (Ekliptik).
Er beginnt als Neumond sozusagen in der Jahreszeit, in der auch die Sonne gerade steht. Kurz nach Neumond geht die schmale Mondsichel so auf und unter wie die Sonne zu dieser Zeit.
Beim zunehmenden Halbmond steht der Mond 3 Monate voraus, er geht also so auf und unter wie die Sonne drei Monate später. Der August-Halbmond wird also eine Tagesbahn m Himmel haben wie die Novembersonne.
Der Vollmond ist der Sonne logischerweise ein halbes Jahr voraus: Der Julivollmond zur Mondfinsternis zeigt die Tagesbahn  der Januarsonne: er geht im SO auf und erreicht leider keine große Höhe.
Ende Juli haben wir abnehmenden Halbmond, seine Tagesbahn entspricht dann der Sonne Ende April.

2) Mond im Erdlicht

Die Erde zeigt vom Mond ausgesehen immer die gegenteilige Beleuchtungsphase: Bei Neumond haben Astronauten auf dem Mond "Vollerde", steht eine schmale Mondsichel bei uns am Himmel, reflektiert somit die Erde noch viel Licht auf den Mond. Wir sehen dann den Rest der uns zugewandten Seite des Mondes im Licht der Erde.

 

3) Gebundene Rotation

Schon mit dem freien Auge sieht man auf dem Mond dunkle Mare und helle Kraterlandschaften. Dabei sehen wir immer die gleiche Landschaft, was besonders bei Vollmond auffällt. Die Erde zieht den Mond so stark an, dass er in gebundener Rotation um die Erde läuft, er dreht sich während eines Umlaufs einmal um seine Achse und zeigt uns somit immer nur eine Seite. Die Mondrückseite kennen wir erst durch die Raumflüge.

4) Roter Vollmond  

Besonders bei Vollmond fällt es vielen auf: Da die Erdatmosphäre das blaue Licht stark streut, kommt bei Auf- und Untergang von Sonne und Mond nur noch das rote Licht durch.

5) Riesenmond 

Und wenn dann der Vollmond dicht am Horizont steht, erscheint er uns besonders groß. Das ist eine optische Täuschung: Wenn man bei ausgestrecktem Arm den scheinbar so großen Vollmond mit einer Fingerkuppe abdeckt und das später, wenn der Mond höher steht, wiederholt, merkt man dass der Mond nicht größer ist. Das gaukelt uns unser Gehirn nur vor.

6) Supermond 

Die Mondbahn ist elliptisch, d.h. die Mondentfernung schwankt zwischen 356 000 km und 406 000 km. Wenn der Vollmond in Erdnähe stattfindet, ist er in der Tat etwas größer...das erkennt man aber nicht mit freiem Auge. Trotzdem toben sich seit einiger Zeit Journalisten bei diesem Thema aus...

7) Halo und Hof

Ein Halo (meist ein 22° Ring, selten mit Nebenmonden) entsteht durch Lichtbrechung in Eiskristallen, etwa in 10 km Höhe.
Da blaues Licht stärker gebrochen wird, ist der innere Rand des Halos rot. Farben sieht man aber bei Sonnenhalos besser.
Ein Hof um den Mond entsteht durch Beugung des Mondlichtes an kleinen Wassertropfen, der Hof ist das 0. Beugungsmaximum. Da blaues Licht weniger stark gebeutgt wird als rotes Licht, ist der Innenrand des Hofes blau.


2. Beugungsmaximum, innerer Teil abgedeckt



Mondaufgang


Halo, allerdings um Sonne (J.Plum)
8) Mondfinsternisse

Natürlich müssen die hier auch erwähnt sein. In früheren Posts ist viel über die Häufigkeiten geschrieben worden, das bitte dort nachlesen. Hier nur zur Erinnerung:
- nur bei Vollmond,
- alle 6 Monate möglich
- Verschiebung jährlich um zwei Wochen
- sowohl total als auch partiell möglich.
- runder Kernschatten der Erde, weil die Erde eine Kugel ist
 



Mehr dazu in meinem Vortrag am Sa, 20.7. um 19.00 Uhr im SFN anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Mondlandung.


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