Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Donnerstag, 28. Februar 2019

Noch einmal Blick zum Morgenhimmel

Heute morgen war es sehr diesig, selbst Venus hatte Mühe durch den Horizontdunst zu scheinen, Saturn war kaum wahrnehmbar.
Trotzdem kann man gut die Bewegung des Mondes erkennen, er stand heute links vom Jupiter.
Der Krater Kopernikus lag an der Schattengrenze, dort geht heute die Sonne unter.

6.25 Uhr


6.28 Uhr

6.30 Uhr
 Auch die Jupitermonde waren nur schlecht durch den Nebel zu erkennen. Deutlich sieht man am Jupiter wieder die Lichtbrechung in der Erdatmosphäre (der obere Rand ist bläulich, der untere rötlich)
6.31 Uhr

Mittwoch, 27. Februar 2019

Schwärmende Flugzeuge und ein Merkuruntergang über dem Dörnberg

Jonas Plum hat heute abend vom Warteberg aus den Merkuruntergang über dem Dörnberg beobachtet. Das Bild entstand um 19.06 Uhr.
Heute hat Merkur den größten Winkelabstand zur Sonne am Himmel, ab jetzt verschlechtern sich die Sichtbarkeitsbedingungen für dne innersten Planeten.



Im Video sieht man erst umherschwirrende Flugzeuge  (viel los da oben...) und dann im Zeitraffer den Merkuruntergang (Bitte im Vollbildmodus ansehen (untn rechts anklicken)).


Dieses Bild von J. Plum zeigt Merkur beim Untergang am Rand des Dörnbergs (19.33 Uhr).


Planeten, Mond und ISS am Morgenhimmel

Nach klarer Nacht konnte man gut die drei Planeten und den Halbmond bei Jupiter sehen.
Um 6.18 Uhr war auch schon die Morgendämmerung gut zu erkennen.
Im Vergleich zu früheren Posts kann man nun auch die Bewegung des Saturn am Stern Albaldah (rechts oberhalb von Saturn)  gut erkennen. Vor nicht all zu langer Zeit stand Saturn rechts von Albaldah (siehe frühere Posts).



6.19 Uhr
Um 6.20 Uhr tauchte die ISS im SW auf und zog, wegen der Perspektive, immer schneller über den Himmel. Das Bild entstand um 6.24 Uhr. Es konnte nur 3 Sekunden belichtet werden, da der Himmel schon zu hell war.


Halbmond und Jupiter um 6.30 Uhr

Morgenhimmel um 6.31 Uhr mit drei Planeten und Mond.

Dienstag, 26. Februar 2019

ISS am Morgenhimmel

Ausnahmsweise noch einmal ein Tipp zum Morgenhimmel:

Morgen früh, am Mittwoch, wird die ISS in der Morgendämmerung hoch über Mond, Jupiter, Saturn und Venus hinwegziehen.

Sie tauch um 6.20 im SW auf und verschwindet um 6.27 Uhr im Osten. Um 6.24 Uhr steht sie hoch über Mond und Jupiter.

Sternkarte von Stellarium



Merkules am Abend

Merkur beim Herkules

Von der Nordseite des Rammelsbergs aus hat man freien Blick auf den Habichtswald und den Herkules. Hier ging heute Abend Merkur unter.

Um 18.21 Uhr war es noch recht hell und der Herkules noch nicht beleuchtet.

In der Dämmerung zogen um 18.24 Uhr  rot glühende Wolkenstreifen am Hekrules vorbei.



Endlich war es dunkel genug und Merkur tauchte um 18,.34 Uhr auf.


18.39 Uhr
Schließlich näherte er sich den Bäumen des Habichtswaldes (18.47 Uhr)


Um   18.48 Uhr konnte man ihn noch durch die Bäume hindurch sehen.


Um 18.49 Uhr war dann nur noch der Herkules zu sehen.


Henrietta Leavitt: Ein Computer vermisst die Welt

1868 wurde Henrietta Leavitt geboren.Relativ bald wurde sie auf Grund einer Erkrankung nahezu taub. Nach ihrem Schulabschluss nahm sie an  der Universität in  Havard an einem speziellen Bildungsgang für Frauen teil, gegen dessen Ende sie sich für Astronomie interessierte.

Danach wurde sie als Computer eingestellt. Das waren Frauen, die besonders in Mathematik trainiert waren und die Datenauswertung der Astronomen durchführten. Sehr schnell wurde sie Chefin der Photometrieabteilung und untersuchte Veränderliche Sterne. In den Magellanschen Wolken entdeckte sie Cepheiden, bei denen sie erkannte, dass zu einer längeren Periodendauer auch eine größere Leuchtkraft gehörte (siehe Post über Entfernungsmessungen)

Mit der von ihr entdeckten Peridonen-Leuchtkraft-Beziehung  konnte man erstmals die Entfernungen der Galaxien messen. Hubble nutzte ihre Arbeiten um die Expansion des Universums zu bestimmen.
Das konnte Leavitt aber nicht mehr erleben, sie starb 1921 drei Jahre vor Hubbles Entdeckung an Krebs.


Montag, 25. Februar 2019

Merkuruntergang in Wilhelmshöhe

Im Westen von Kassel ist es schwieriger den Merkur zu beobachten, steht doch der Habichtswald am Horizont.
Man muss deutlich früher in der Dämmerung nach ihm ausschauen (im WSW), bevor er hinter dem Habichtswald verschwindet.

Das Bild entstand heute um 18.30 Uhr: Merkur rechts am Horizont, zur Orientierung der Turm der Christuskirche links.



Im Licht der Morgensonne

sieht man den Habichtswald mit dem Turm der Christuskirche im Vordergrund und den Halbmond im Hintergrund (Aufnahme um 8.51 Uhr)



Der Mars- Maulwurf legt los: 2.3. Aktuelle Tiefe 18 cm



Die Bohrvorrichtung auf dem Mars ist aufgebaut und wird heute überprüft. Morgen (Di, 26.2.) sollen die Bohrungen beginnen.

Mars InSide hat zwei große Experimente auf der Marsoberfläche aufgebaut: das Seismometer, das über Jahre hinweg Marsbeben registrieren soll und eine Bohrvorrichtung, die erstmals in die Marsoberfläche eindringen soll um ein Temperatur- und Leitfähigkeitsprofil der obersten Schichten zu erhalten.

Weitere Infos in vielen früheren Posts zu Mars InSight.

Das linke Bild zeigt Seismometer und den Mini-Bohrturm, das rechte Bild den Roboterarm bei der Überprüfung der Bohrvorrichtung.
(credit: NASA/JPL-Caltech)



Link zu Video:
Video des DLR

Aktuelle Tiefe:
Tiefenangabe

Sonntag, 24. Februar 2019

Der Winter ist wohl vorbei...

Jedenfalls gehen heute gegen 23.06 Uhr die beiden Wintersternbilder Orion und Großer Hund mit den hellen Sternen Beteigeuze, Rigel und Sirius über dem SW - Himmel von Kassel unter, während der erste Nebel vom Habichtswald nach oben steigt.



Es kommen klare Nächte!

Deswegen hier einige Beobachtungstipps:

Abendhimmel

Im Süden sieht man die Wintersternbilder Orion sowie Sirius, Aldebaran im Stier mit den Hyaden.
Im Osten geht das Frühliungssternbild Löwe mit Regulus auf und im NO steigt der Große Wagen nach oben.
Der Mond geht erst nahc Mitternacht auf, so dass man bei klarer Sicht ungestört die Sterne ansehen kann.

Mars steht im Südwesten, leider inzwischen weit von Uranus entfernt, so dass er nicht mehr als Wegweiser dienen kann.

Merkur ist im WSW tief am Horizont in der Abenddämmerung bis ca. 19.00 Uhr zu sehen. Von Tag zu Tag steigt er nahezu senkrecht zum Horizont nach oben.

Morgenhimmel

Für Frühaufsteher oder Schüler und andere Berufstätige lohnt sich immer noch ein Blick in die Morgendämmerung:

Gegen 6.00 Uhr sieht man Mond, Jupiter, Saturn und Venus (von rechts nach links) am Himmel.
Der Mond wandert an den Planeten vorbei: Am 27.3. steht er rechts von Jupiter, am 28.3. links.
Am, 2.3. steht die schmale Mondsichel zwischen Venus und Saturn und am 3.3. unterhalb der Venus.

Aber bis dahin soll es wieder bewölkt sein....

Samstag, 23. Februar 2019

Merkuruntergang beim Herkules

Die Wolken gaben heute abend um 18.31 Uhr den Blick auf den untergehenden Merkur frei.

Mark Woskwoski hat dieses Bild von der Sternwarte auf dem SFN aus gemacht.


Jonas Plum hat aus vielen Bildern einen Zeitrafferfilm vom Merkuruntergang zusammengestellt.
(Bitte vergrößert abspielen)




Magnetfelder im Universum: Teil 4

Magnetische Kräfte:

In der Schule lernt man die Lorentzkraft kennen:

Wenn  ein elektrischer Strom fließt  oder eine einzelne Ladung sich bewegt, entsteht um die Strombahn herum ein Magnetfeld.

(Anmerkung am Rande: Dies ist ein relativistischer Effekt...die Lorentzkraft ist eigentlich eine elektrische Kraft, die durch das bewegte Bezugssystem des Stromes entsteht).

Das Strommagnetfeld und das vorhandene Magnetfeld treten miteinander in Wechselwirkung, das beschreiben wir mit der Lorentzkraft, also mit der Kraft, die eine bewegte Ladung in einem Magnetfeld erfährt.

Man kann die Wirkung der Lorentzkraft aber auch über die Struktur der Magnetfelder erklären.

Es bildet sich so etwas wie eine magnetische Spannung und ein magnetischer Druck:

Unter magnetischer Spannung versteht man die Eigenschaft de magnetischen Feldlinien möglichst kurz sein zu wollen  (dabei meint man jeweils von einem Pol zu einem anderen).
Mit magnetischem Druck bezeichnet man eine Kraft, die aus einem Gebiet mit starker magnetischer Feldstärke hinauswirkt.

So können ganze Plasmawolken aus einem Magnetfeld herausgedrückt werden.

Eine dritte Kraftart in Magnetfeldern haben wir schon kennen gelernt: die magnetische Rekonnexion.

Magnetfeldlinien können sich verbinden, Magnetfelder sich "kurzschließen" und die dabei frei werdende Energie kann Plasmawolken beschleunigen.
Bei vielen jungen Sternen und Planetensysteme gibt es jetartige Plasmaausbrüche, die man auf die Wirkung von Magnetfeldern zurückführt. Der Mechanismus kann bis zur Beschleunigung von Plasma bei Neutronensternen und gar supermassiven Schwarzen Löchern wirken.

Im nächsten Post werden wir etwas über besondere Magnet-Sterne erfahren, wie Ap-Sterne und  Magnetare.


Das Bild (credit: ESO/M. McCaughrean) zeigt einen von einem jungen Sternausgehenden Jet mit regelmäßigen Verknotungen. Am Ende trifft der Jet auf interstellares Gas und erzeugt bogenförmige Schockfronten.

Bei all diesen Prozessen spielen Magnetfelder wohl eine (noch nicht vollständig verstandene) bedeutende Rolle.



Nur die Venus kam durch...

Starker Dunst behinderte heute Morgen den Blick nach SO, nur die Venus kam um 6.18 Uhr  durch den Dunst hindurch.




Freitag, 22. Februar 2019

Kosmische Strahlung nimmt deutlich zu

Wir sind in einem sehr tiefen Aktivitätsminimum der Sonne. Seit Monaten sieht man, wenn überhaupt, nur einzelne Sonnenflecken.
Die Folge davon: Seit vier Jahren  steigt die Stärke der kosmischen Strahlung an.
Amerikanische Studenten messen seit Jahren regelmäßig die Intensität der Röntgen- und Gammastrahlung (als Folgeprodukt des Einfalls schneller geladener Partikel) in großen Höhen. Aber auch der Neutronendetektor in Finnland zeigt einen Anstieg schneller Neutronen.

Was ist die Ursache?
Im Sonnenfleckenminimum ist auch das globale Magnetfeld der Sonne schwach und der Sonnenwind (abgestrahlte Korona) geht zurück. Beides aber wirkt wie ein Schutzschild, das die Erde vor hochenergetischen kosmischen Strahlen schützt.

Besondere zusätzliche Gefährdung gibt es für das Personal von Langstreckenflügen, deren Strahlenbelastung deutlich steigen wird. Aber auch das irdische Wetter könnte beeinflusst werden: Es gibt Überlegungen, dass kosmische Strahlen als Keime für die Wolkenbildung dienen.



Viele 100 000 neue Galaxien entdeckt

Das europäische Radioteleskop LOFAR besteht aus vielen kleinen über Europa verteilte Radioempfänger, die alle mit einem Glasfasernetz verbunden sind und durch mehrere Supercomputer zu einem 1900 km großen Radioteleskop zusammengeschaltet werden.

Es beobachtet den Kosmos bei zwei Frequenzbereichen: 10 - 80 MHz und 110 - 240 MHz.

Eine erste Durchmusterung hat mehrere hunderttausend neue Galaxien entdeckt, deren Strahlung viele Milliarden Jahre zu uns unterwegs war.

Sie stammt größtenteils aus den Jets supermassiver Schwarzer Löcher in den Galaxienzentren.
Mit LOFAR konnte auch gezeigt werden, dass der Raum zwischen den Galaxien von Magnetfeldern durchsetzt ist (siehe Reihe Magnetfelder im Universum).
Das Bild zeigt die Strahlung schneller Elektronen im Galaxienhaufen Abell 1314 (auf einem optischen Bild überlagert). Diese Elektronen sind wohl bei einem Zusammenstoßt mit einem anderen Galaxienhaufen beschleunigt worden.
(credit: MPifR, LOFAR)


Effelsberg bei Bonn: Vorne Lowband, hinten Highband Antennen von LOFAR

Vernetzung der Radioempfänger

Donnerstag, 21. Februar 2019

Venus haut ab....

...noch einmal ein Blick an den Morgenhimmel...

Venus hat sich im Vergleich zum 18.2. weit von Saturn und Albaldha entfernt, auch die Bewegung von Saturn kann man an seiner Position zu Albaldha gut erkennen (Vergleich heute/18.2.).

Die Bilder sind um 6.08 (unten) Uhr und um 6.16 Uhr gemacht. Auch die Erddrehung lässt sich gut erkennen.

Das zweite Bild zeigt auch Jupiter, schon fast im Süden stehend.

So langsam wird es so früh hell, dass die Bilder vom Morgen jetzt seltener werden, nur noch wenige werden so früh den Sternenhimmel ansehen. Bei besonderen Ereignissen klingelt natürlich auch mein Wecker wieder früher...




Vergleichsbild am 18.2.um 6.24 Uhr

Mittwoch, 20. Februar 2019

Mondlicht Spaziergang in Wahlershausen

Der Supermond ist vorbei...aber er hellt Wahlershausen immer noch gut auf...




Magnetfelder im Universum, Teil 3

Ohne Magnetfelder keine Sterne?!

Sterne und Planeten bilden sich aus Gas- und Staubwolken, die sich wegen ihrer unregelmäßigen Struktur an manchen Bereichen durch die Eigenschwerkraft zusammenziehen.
Dabei werden kleinere Bereiche instabil und verdichten sich ebenfalls.
Insgesamt fragmentiert die ursprüngliche Wolke in viele kleine Wolken, die dann schließlich zu Sternen werden.
Eine kleine Wolke entwickelt sich zu einem Stern, wenn bei weiterer Kontraktion die Wärme nicht mehr sofort abgestrahlt werden kann und eine weitere Fragmentierung so verhindert wird.

Magnetfelder bestimmen die Größe dieses letzten Fragmentes mit: einerseits verdichten sich vorhandene Magnetfelder und bauen einen magnetischen Druck auf, der der Schwerkraft entgegen wirkt und somit eine größere Masse für den fertigen Stern bewirkt  (Sterne mit zu kleiner Masse sind nicht lebensfähig!).

Andererseits können Magnetfelder auch Drehimpuls nach Außen abführen und so gewährleisten, dass einfallende Materie nicht seitwärts wegfliegt sondern eingebunden werden kann. So kann das Gebiet der Sternentstehung erst ausreichend wachsen, bevor es in kleinere Fragmente zerfällt.

Ein typisches Beispiel für ein solches Sterntentstehungsgebiet ist der Orionnebel, den man jetzt abends am Himmel gut sehen kann. In vielen früheren Posts sind darüber Infos vermittelt worden.

Das Bild (ESO/A. Müller et al.) zeigt eine Aufnahme vom VLT (veröffentlicht im Juli18) eines entstehenden Planeten um den (abgedeckten) Zwergstern PDS 70.


Dienstag, 19. Februar 2019

Da ist er, der Super-Vollmond des Jahres 2019!

Ein spektakulärer Anblick, als um 22.00 Uhr die Wolken den Blick auf den Supermond freigaben.




Die Vollmondstellung ist 5 Stunden her, man sieht auf der rechten Seite schon die ersten Kraterstrukturen.

Supermond: Der Super-Unsinn des Jahres

Eigentlich ignoriere ich Pressemeldungen über den Supermond, aber heute morgen hatte ich keine Chance...In "Koschwitz am Morgen" bei HR 1 übertrumpfte sich das Moderatoren - Trio mit Unkenntnissen und der Weitergabe von Unsinn:
Höhepunkt 1: "Um 10.02 Uhr sollte man unbedingt zum Mond schauen, da ist er am größten...." (Hinweis: Zu der Zeit steht ein Vollmond immer unter dem Horizont...).
Höhepunkt 2: " Bei uns auf dem Land sind Mond und Sterne sowieso  alle größer und heller, da fällt mir der Supermond gar nicht auf..."

Ich bin entsetzt. Nicht nur, weil sogenannte Journalisten allen möglichen Unsinn ungeprüft weitergeben, sondern weil anscheinend ein großer Teil der Mitmenschen auf solche Schlagzeilen reinfallen und deshalb für den Erhalt solcher Meldungen sorgen....

Und auch "Computer-Bild" kann sich nicht beherrschen:
" Wenn am 19. Februar 2019 die Sonne untergeht, mutiert der Vollmond zum Supermond. Der Erdtrabant strahlt dann größer und heller als gewöhnlich – weil der Erde näher ist als sonst."
Die Autoren sprechen von einer spektakulären Himmelserscheinung.
Spektakulär finde ich nur den Blick in die menschliche Dummheit!

Natürlich findet heute der Vollmond in Erdnähe statt...das passiert mehrmals im Jahr und ist ohne direkten Vergleich zu anderen Vollmonden  (ev. durch Fotografien) nicht erkennbar. 

Und dass der Vollmond am Horizont größer erscheint (obwohl er da etwas weiter weg von uns steht), ist eine optische Täuschung...


Informationen zum Super-Vollmond:

Bei Vollmond steht der Mond von der Erde aus gesehen der Sonne gegenüber. Er geht also abends bei Sonnenuntergang im Osten auf und wenn am nächsten Morgen sich die Sonne über den Osthorizont erhebt, kann man den Vollmond im Westen untergehen sehen.
Da der Mond sich nicht auf einer Kreisbahn sondern auf einer leicht abgeplatteten Ellipsenbahn um die Erde bewegt, schwankt seine Entfernung zur Erde: sie liegt zwischen 356500 km und 406000 km. Im Mittel sind es rund 384400 km. Logischerweise erscheint er uns größer, wenn er näher an der Erde steht. Das fällt besonders auf, wenn der Mond bei Vollmond auch seine größte Erdnähe hat. Dies ist am 19.2.19 der Fall. In dieser Nacht erscheint uns der Vollmond rund 8% größer als im Durchschnitt.
Das wird man kaum erkennen können, da wir ja keinen unmittelbaren Vergleich haben. Aber ein einfaches „Erinnerungsfoto“ ermöglicht den Vergleich mit dem Vollmond im Dezember oder Januar!
Der Mond hat durchaus Auswirkungen auf die Erde, zum Beispiel trägt er viel zu Ebbe und Flut bei und bewirkt auch Auf- und Abbewegungen der Lufthülle. Durch seine Anwesenheit stabilisiert er auch die Drehachse der Erde, so dass wir feste Jahreszeiten haben, die sich nur extrem langsam über 26 000 Jahre verschieben.
Die größere Erdnähe am 19.2. wird aber keine besonderen Auswirkungen haben und durch Menschen selbst nicht spürbar sein. Wir brauchen also keine Angst vor dem Riesen-Vollmond zu haben!
Auf eine wichtige optische Täuschung, die jeder sicherlich schon einmal gesehen hat, muss in diesem Zusammenhang hingewiesen werden:
Zwangsweise sehen wir den Vollmond beim Aufgang oft zwischen Häusern und Bäumen dicht am Horizont stehen. Dann erscheint er uns wirklich unmittelbar besonders groß. Aber  hier spielen uns unser Gehirn und unser Wahrnehmungssystem einen Streich. Das kann man auf zwei Arten überprüfen: Fotografieren Sie den scheinbar riesigen Mond…auf dem Bild ist nur ein kleiner Lichtfleck zu sehen. Oder strecken Sie ihren Arm aus und bedecken Sie den Vollmond mit einer Fingerkuppe. Wenn Sie das auch bei einem höher stehenden Vollmond machen, merken Sie, dass es keinen Unterschied gibt.
Eigentlich stehen wir beim Mondauf- und untergang sogar 6400 km weiter vom Mond entfernt, er erscheint uns also sogar 1,5% kleiner als in höherer Stellung am Himmel! Die scheinbare Vergrößerung des Mondbildes bei Auf- und Untergang ist nicht restlos verstanden, sie geschieht auf alle Fälle durch den Wahrnehmungsapparat unseres Gehirnes.
Unsere Sinne ergeben uns ja eh kein Bild der Realität sondern unser Gehirn konstruiert ein Modell der scheinbaren Wirklichkei.
Von mir favorisiert wird folgende Erklärung:
Für unsere Vorfahren lauerten Gefahren in Horizontnähe auf Bäumen. Ungewöhnliche Objekte in dieser Höhe wurden also vergrößert wahrgenommen. Und für die meisten von uns ist ein Vollmond dicht am Horizont etwas nicht alltägliches!

Vielleicht kann ich ihn heute Abend fotografieren, den Super-Mond oder mir schickt jemand spektakuläre Bilder zu?


Montag, 18. Februar 2019

Gerade so erwischt....

Gegen Abend zogen Wolken auf und bedeckten weite Teile des Nordhimmels.
Mit freiem Auge waren keine Sterne sichtbar, deshalb konnte ich die Kamera auch nicht besonders gut ausrichten.
Aber ich hatte Glück: Auf der 13 Sekunden lang belichteten Aufnahme kamen nicht nur die Sterne des Großen Wagens und der Polarstern durch die Wolken durch, auch der Lichtblitz zeigte sich am oberen Rand des Bildes: Eine Antenne eines Iridium-Satelliten lenkte um 18.53 Uhr das Sonnenlicht für wenige Sekunden genau über Kassel.


Venus: Größte Annäherung an Saturn und Albaldah

Rechtzeitig bevor die Schönwetterzeit zu Ende geht, konnte man am frühen Morgen die Konjunktion von Venus mit Saturn (etwa 1°!) und dem Stern Albaldah (wenige Bogenminuten) beobachten.

Es lohnt sich in den Posts der letzten Tage einmal die Bewegung der Venus nachzuvollziehen. Sie rast regelrecht auf die Sonne zu, da diese aber auch nach Osten läuft, bleibt uns Venus noch länger als Morgenstern erhalten.

Das obere Bild ist um 6.24 Uhr in der anbrechenden Morgendämmerung gemacht.


6.31 Uhr
6.33 Uhr
Zum Vergleich die Positionen einen Tag vorher:

17.2.

Sonntag, 17. Februar 2019

Venus bei Albaldah und Saturn sowie Iridium-Flare am Abend

Am Montag früh (ab 6.00 Uhr Richtung SO) wird Venus unmittelbar über dem Stern Albaldah im Schützen stehen. Außerdem erreicht sie ihren kleinsten Abstand zu Saturn.

Abends gibt es dann um 18.53 Uhr einen Iridium-Lichtblitz. Die Antenne des Satelliten lenkt das Sonnenlicht genau über Kassel, wenn er zwischen dem Polarstern und den hinteren beiden Kastensternen des Großen Wagens steht  (NNO).

Venus näher an Saturn

Die Sichtbedingungen heute morgen waren nicht so gut wie an den letzten beiden Tagen, aber immerhin kann man die weitere Annäherung von Venus an Saturn gut erkennen, besonders durch  Positionsvergleich mit dem Stern Albaldah.
Am Montag früh steht Venus dicht an diesem Stern und hat auch den kleinsten Abstand zu Saturn erreicht.
Die Aufnahmen entstanden um 6.38 Uhr (oben) und 6.41 Uhr. Auf der zweiten Aufnahme ist auch Jupiter rechts zu sehen.