Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Sonntag, 16. September 2018

Risse in der Magnetosphäre

Warum sind Polarlichter im Frühjahr und Herbst besonders häufig?

Zu Beginn des Jahrhunderts konnten Beobachtungen von NASA Satelliten dies klären, bestätigt durch eine 75 Jahre erfassende Studie:

 Die Sonne sendet ständig Sonnenwind aus (schnelle Elektronen und Protonen, eigentlich die abgeblasene Korona), manchmal kommt ein CME dazu (koronaler Massenausbruch), dann werden millionen Tonnen heißes Plasma weggeschleudert.
Immer ist das Magnetfeld der Sonne in diese Plasmawolken und dem Sonnenwind "eingefroren", d.h. es wird mitgenommen. Wenn zufälligerweise die mitgenommenen Felder genau entgegengesetzt zum Erdmagnetfeld verlaufen, dann verbinden sich die beiden Felder und heben sich für einige Stunden gegenseitig auf. Es gibt einen Riss im Erdmagnetfeld ("crack").

In dieser Zeit kann das Sonnenplasma besonders leicht in die Atmosphäre eindringen und gewaltige Polarlichter hervorrufen (wie das am 10.9. über Nowy Urengoi, siehe Bild unten). Das Plasma wird aber vollständig in der Erdatmosphäre abgefangen, erreicht uns also am Boden nicht.

Die Magnetosphäre der Erde schützt uns wie ein Haus vor dem starken Wind...aber manchmal öffnet der Wind selbst ein Fenster und dringt in das Haus ein.

Besonders häufig treten die Risse zur Zeit der Sonnenwende (23.9. und 21.3. auf), sind aber auch Wochen davor und danach noch sehr häufig.

Besonders häufig tritt dieser Effekt im März auf.



Polarlicht am 10.9. übr Nowy Urengoi, Sibirien

Bild: NASA

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