Sonnenuntergang in Kassel (Lara Bendig)

Dienstag, 11. September 2018

Anflug an Asteroiden: Wir sind live dabei

Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 wird in den nächsten Stunden sich zum ersten Mal dem 900m großen Asteroiden Ryugu nähern.

Ende Juni ist sie an dem 300 Millionen km entfernten Asteroiden angekommen und kreist seit dem in einem Abstand von 20 km mit ihm um die Sonne.
Am 25.8. wurde der Landeplatz für die europäische Landesonde MASCOT ausgewählt, die am 3.10. im freien Fall aufsetzen soll.
Kleinere Landesonden sollen schon im September aufsetzen.

Inzwischen hat sich das Raumschiff dem Asteroiden auf 850 m genähert und soll nun in den nächsten Stunden bis auf 30 m heranfliegen.

Wir werden hier mindestens stündlich die neuen Bilder vom Anflug zeigen.

Aktualisierung 14.9.: 

 Der Übungsanflug der japanischen Sonde musste in einem Abstand von 600 m ab gebrochen werden, da der Laser-Entfernungsmesser versagte (vermutlich zu wenig Reflexion von der dunklen Oberfläche).
Das ist der Grund, warum mitten in der Nacht die Bildübertragung aufhörte und auch in unserem Blog das letzte Bild von 5.58 Uhr MESZ ist.
 credit: Japan Aerospace Exploration Agency

11.9., 18.26 MESZ

11.9., 18.55 MESZ

Mit Astronomie Kassel live dabei!

11.9., 19.53 MESZ
11.9., 20.50 Uhr MESZ
11.9., 21.48 MESZ
11.9., 22.45 MESZ
11.9., 23.43 MESZ
12.9., 3.40 Uhr MESZ, Abstand 1500 m
12.9., 5.58 MESZ

Hintergrundinfos:

 Im Dezember 2014 wurde die japanische Raumsonde Haybusa 2 gestartet.
Sie soll den kohlenstoffreichen Asteroiden Ryugu erforschen, dessen Gestein etwa 4,5 Miliarden Jahre alt sein muss.

Am Bord befinden sich vier kleine Landesonden (MINERVA) sowie der in Deutschland und Frankreich entwickelte Landeroboter MASCOT.
Mascot soll nun am 3.10. auf dem dann 300 Millionen km von uns entfernten 900 m großen Gesteinsbrocken landen. Aus einer Höhe von 100 Metern wird sie innerhalb von 18 Minuten im freien Fall aufsetzen.
Die Landestelle liegt auf der Südhälfte von Ryugu, dort herrschen Temperaturen zwischen - 63°C und + 47°C. Mit einem Schwungarm kann die Sonde mindestens einmal ihre Position wechseln.
Die Batterien reichen für insgesamt 16 Stunden Forschungstätigkeit aus.


Die Raumsonde wird vorher noch auf der Nordhälfte vier kleine japanische Rover absetzen, die Gesteinsuntersuchungen machen sollen, und am Äquator einen künstlichen Krater erzeugen und dabei aufgewirbeltes Gestein aufsaugen und zur Erde zurückbringen (Abwurf 2020).

Dazu wird  ein 2 kg großes Kupfer Stück in den Asteroiden geschossen. Einerseits kann man aus der Bahnänderung etwas über mögliche Ablenkung von Asteroiden lernen, die die Erde bedrohen könnten, und aus dem entstandenen Krater werden von Mascot Proben entnommen.

So kommt man an das ursprüngliche Material vom Beginn des Planetensystems heran.


Man vermutet große Mengen ursprüngliches organisches Material und Wassereis auf dem Asteroiden und hofft durch diese Mission etwas über den Ursprung des Lebens zu erfahren.


Am Bau des Landers war das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt beteiligt.

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